Bischof berichtet über dramatischen Anschlag auf Kirche in Bangui


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Bischof Juan José Aguirre von Bangassou in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) hat sich in einer Mitteilung zum Angriff auf die Kirche Unserer Lieben Frau von Fatima geäußert. Dabei waren am 1. Mai 16 Menschen getötet - darunter ein Priester - und 99 weitere Personen verletzt worden.

Laut Informationen aus dieser Mitteilung, die der Nachrichtensender Cope veröffentlichte, wurde der Angriff "von einer radikalen Gruppe verübt, die erklärt, sie leiste Selbstverteidigung für die Geschäfte und wirtschaftlichen Aktivitäten des muslimischen Viertels PK 5, im finanziellen Herzen Banguis."

"Ihr Anführer ist ein Muslim und wird ´Force´ (Kraft) genannt. Vor 20 Tagen wollten UN-Soldaten die Gruppe entwaffnen, es gelang ihnen aber nicht. Es war, als würde man mit einem Stock in ein Wespennest stechen", erklärte er.

"Neben diesem Viertel liegt ein nicht-muslimisches Viertel, in dem sich die Pfarrei Unserer Lieben Frau von Fatima befindet, die die Comboni-Missionare seit 50 Jahren betreuen", so Bischof Aguirre.

Er wies darauf hin, dass dort am 1. Mai "ein Treffen der Gruppe des heiligen Josef stattfand" und die Kirche "bis hinten zu den Türen angefüllt war mit Menschen".

"Während der heiligen Messe um 10.00 Uhr kamen die Leute von ´Force´, verteilten sich auf dem Kirchplatz, schossen mit Kalaschnikows AK47 gegen die Kirchentür und warfen Handgranaten, wobei schon viele Personen verletzt wurden", berichtete er.

Er erzählte auch, wie der Priester starb: "Ein Diözesanpriester ging hinaus, um einem Verletzten zu helfen und wurde zwischen der Schläfe und dem Ohr von einem Schuss getroffen. Er war sofort tot. Er hieß Abbé Albert Toungoumale Baba und war 55 Jahre alt."

Die Verbrecher flüchteten, aber "die Jugendlichen bargen den Leichnam des Abbe und brachten ihn zum Palast des Präsidenten, wo die Soldaten der ruandesischen MINUSCA sie gegen 14 Uhr auseinander trieben. Danach wurde der Leichnam für das Begräbnis wieder in die Pfarrei gebracht."

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MINUSCA ist die Abkürzung für United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in the Central African Republic. Diese Mission kümmert sich um den Schutz der Zivilbevölkerung, unterstützt den Prozess des Übergangs und leistet humanitäre Hilfe.

Aber die Unruhen in der Stadt gehen weiter, "drei Muslime wurden auf der Hauptstraße von Bangui, der Avenue Boganda, verbrannt, die Moschee im Viertel Kwanga ist niedergebrannt, viele muslimische Kranke im gemeinsamen Krankenhaus wurden verletzt und die Jagd auf die Muslime hielt bis zur Nacht an."

Es gibt nicht nur Tote und Verletzte; der Bischof warnt auch davor, dass durch diesen Angriff der gesamten Prozess des Friedens und der Abrüstung auf dem Spiel stehe.

Bischof Juan José Aguirre ist ein spanischer Ordensmann der Comboni-Missionare und seit dem Jahr 2000 Bischof der Diözese Bangassou (Zentralafrikanische Republik). Bei verschiedenen Gelegenheiten hat er die Gewalt und das Chaos, die im Land herrschen, angeprangert.

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