Abuja - Montag, 20. Januar 2020, 8:45 Uhr.
Einer der vier Seminaristen, die in Nigeria am 8. Januar entführt wurden, ist wieder frei. Bewaffnete Männer waren in das Wohngebäude der angehenden Priester eingedrungen und hatten die Seminaristen gekidnappt.
Das meldet ACI Prensa, die spanischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch, unter Berufung auf Informationen des Hilfswerks Kirche in Not (ACN).
"Einer der Seminaristen wurde freigelassen. Man fand ihn gestern Abend auf der Straße. Er war schon schwer krank, bevor er entführt wurde, und sein Zustand hatte sich dramatisch verschlechtert. Deshalb haben ihn die Entführer freigelassen, damit er aufgelesen werden konnte und nicht sterbe. Nun wird er im Krankenhaus behandelt und er spricht gut auf die Behandlung an. Gott segne sie und danke für ihre Gebete", so Kirche in Not in einer Mitteilung.
Die päpstliche Stiftung gab auch bekannt, dass der Priesteramtskandidat an der Straße zwischen Kaduna und Abuja ausgesetzt worden war.
Wie die Boulevardzeitung The Sun berichtete, wurde der Seminarist, dessen Namen nicht genannt wird, in der Nacht vom Samstag am Rand der Straße gefunden, "wo ihm gute Samariter halfen und ihn zurück ins Seminar brachten."
Die Zeitung schreibt auch, dass der katholische Priester von Kaduna in seiner Predigt die gute Nachricht verkündete und seine Gemeinde bat, dafür zu beten, dass "Gott die Herzen der Entführer berühre und die restlichen drei Seminaristen befreie."
"Betet weiter den Rosenkranz", forderte er auf.
Die Bischofskonferenz Westafrikas arbeitet mit den Sicherheitsbehörden des Landes zusammen, um die Befreiung der Seminaristen zu erreichen.
Bewaffnete Männer waren am 8. Januar um 22.30 Uhr ins Seminar eingedrungen, in dem sich 268 Priesteramtskandidaten befanden. Innerhalb von 30 Minuten entführten sie vier davon.
Am Samstag, dem 11. Januar nahmen die Entführer Kontakt zu den Familien auf, "forderten aber kein Lösegeld."
Eine Quelle gab gegenüber ACI Africa an, diese Entführung sei "leider eine Weiterführung der Strategien Boko Harams"; es sei in der Tat deren "modus operandi, auch wenn man sie jetzt Banditen oder Entführer nennt."
Auf ihrem Facebook-Account hat die Bischofskonferenz Nigerias zu Gebeten für "die Befreiung der Seminaristen aufgefordert und die "Verhaftung jener, die diese Tat verübt haben" verlangt.
Die Entführungen von Christen, besonders von Priestern, haben in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Dies veranlasste die Oberhäupter der Kirchen, ihre ernsthafte Sorge um deren Mitglieder auszudrücken und die Regierung zu bitten, ihrer Sicherheit Vorrang einzuräumen.
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