Franziskus zu Flüchtlingen: Müssen für Frieden beten

Kinder begrüßen Papst Franziskus im Flüchtlingslager in Bangui.
CTV

Es war sein erstes Ziel nach Landung in der Zentralafrikanischen Republik: Papst Franziskus hat ein Flüchtlingslager besucht, in dem tausende Menschen untergebracht sind, die vor dem andauernden Konflikt im Land geflohen sind.

Mit selbstbemalten Plakaten, auf denen Worte wie “Frieden”, “Liebe”, “Einheit” standen, empfingen Kinder des Lagers den Heiligen Vater bei seiner Ankunft. Nachdem er diese begrüßt hatte, besuchte Franziskus das Lager, bevor er sich in einer kurzen, frei gehaltenen Rede an die Flüchtlinge wandte.

“Ich habe gesehen, was die Kinder [auf die Plakate] geschrieben haben”, sagte er. “Wir müssen arbeiten und beten; müssen alles tun, was möglich ist, für Frieden”.

Dieser sei aber nicht möglich ohne Liebe, Freundschaft, Toleranz, Vergebung. “Wir müssen alle etwas [in dieser Hinsicht] tun”.

Zwischen 1.000 und 2.000 Menschen haben in dem Lager Zuflucht gesucht, dass sich in der Pfarreir St. Saveur in der Hauptstadt Bangui befindet.

 

Der Besuch der Zentralafrikanischen Republik ist die dritte und letzte Station der Afrika-Reise des Papstes. Zuvor hatte Franziskus Kenia und Uganda besucht.

Krieg durch Islamische Rebellengruppe

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Die Republik ist ein Kriegsgebiet, mit täglich neuen Toten. Hunderttausende sind auf der Flucht, tausende Todesopfer hat der dreijährige Konflikt bislang gekostet.

Seinen Anfang nahm die Auseinandersetzung Ende 2012: Muslimische Rebellengruppen im Norden des Landes sowie islamische Kämpfer aus dem Tschad und Sudan schlossen sich zu einem neuen Bündnis zusammen, mit Namen Seleka, und begannen mit einem Eroberungsfeldzug gegen Süden.

Im März 2013 stürzte Seleka den damaligen Präsidenten, Francois Bozize. Daraufhin gründeten Christen die Anti-Balaka-Miliz, um die islamischen Rebellen zu bekämpfen. Sie gingen oft mit Messern und Äxten gegen die Kämpfer von Seleka vor, die mit Kalaschnikow-Gewehren bewaffnet sind – abgekürzt "AK", daher der Name "Anti-Balaka". Auf beiden Seiten werden große Grausamkeiten verübt, Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung sind die Norm.

Obwohl es seit 2014 eine Übergangsregierung unter Präsidentin Catherine Samba-Panza gibt, dauert der Konflikt an. Rund 12.000 UN-Soldaten im Land ist es nicht möglich, Frieden wirklich zu sichern.

Moderate Muslime bemühten sich zusammen mit Protestanten und Katholiken um pastorale Antworten auf die Situation.

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