Französischer Jesuit und amerikanischer Rechtsgelehrter erhalten Ratzinger-Preis 2022

Papst Benedikt XVI. am 28. August 2010
Osservatore Romano

Ein französischer Jesuit und ein amerikanischer Rechtswissenschaftler wurden am Freitag zu den Empfängern des diesjährigen Ratzinger-Preises ernannt.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Die Stiftung Joseph Ratzinger-Benedikt XVI. teilte am 7. Oktober mit, dass Pater Michel Fédou und Joseph H. H. Weiler den Preis am 1. Dezember von Papst Franziskus erhalten werden.

Pater Michel Fédou SJ (links) und Professor Joseph H. H. Weiler. (Fondazioneratzinger.va)

Der Ratzinger-Preis wurde 2011 ins Leben gerufen, um Wissenschaftler auszuzeichnen, deren Arbeit einen bedeutenden Beitrag zur Theologie im Geiste von Kardinal Joseph Ratzinger, dem bayerischen Theologen und späteren Papst Benedikt XVI, darstellt.

Pater Fédou lehrt seit 1987 Dogmatik und Patristik am Centre Sèvres, einer Jesuiteneinrichtung in Paris. Laut einem Kommuniqué des Vatikans ist er Mitglied mehrerer theologischer Organisationen und Kommissionen für den ökumenischen Dialog mit Lutheranern und orthodoxen Christen.

Der 69-jährige gebürtige Lyoner ist Autor mehrerer Werke, hauptsächlich über Patristik und Christologie.

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Professor Joseph H. H. Weiler, der für seine Rolle bei der Verteidigung des Aufhängens von Kruzifixen in öffentlichen Schulen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bekannt ist, ist Rechtsgelehrter an zahlreichen Universitäten in den USA und im Vereinigten Königreich, unter anderem an der Harvard Universität und der New York Universität.

Der 71-jährige war Präsident des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz und ist Autor zahlreicher Werke zum Verfassungs- und Völkerrecht sowie zu den Menschenrechten.

In seinem Buch "A Christian Europe: An Exploratory Essay" prägte der jüdische Gelehrte den Begriff der Christophobie.

Die Gewinner des Ratzinger-Preises im vergangenen Jahr waren Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und Ludger Schwienhorst-Schönberger.

Die Kandidaten für den Preis werden vom wissenschaftlichen Ausschuss der Ratzinger-Stiftung ausgewählt und dem Papst vorgelegt, der die Preisträger bestätigt.

Der Ratzinger-Preis wird seit 2011 jährlich an zwei oder drei Wissenschaftler verliehen. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses werden vom Papst ernannt.

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