Gott handelt inmitten unseres scheinbaren Versagens, versichert Papst Franziskus

Ein Gruß und Gebetsaufruf bei der Generalaudienz für das von Waldbränden heimgesuchte Australien

Papst Franziskus in der Audienzhalle Paul VI. im Vatikan.
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Einen aktuellen Bezug zur Bibel hat Papst Franziskus am heutigen Mittwoch bei der Generalaudienz gezogen: So wie Paulus Schiffbruch erlitten hat, doch dies als Gelegenheit zur Mission nutzte, so kann auch heute ein scheinbares Versagen zur Gelegenheit werden, das Evangelium zu verkünden.

In seiner Katechesen-Reihe widmete sich der Pontifex am 8. Januar in der Audienzhalle dem 27. – also vorletzten – Kapitel der Apostelgeschichte. Dort erscheint dem Apostel Paulus inmitten eines gewaltigen Sturms ein Engel und versichert ihm, keine Angst haben zu müssen. 

"Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser treten. Und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. Habt also Mut, Männer! Denn ich vertraue auf Gott, dass es so kommen wird, wie mir gesagt worden ist."

Dennoch erlebt der Apostel infolge seiner Reise dann Schiffbruch vor Malta – einen tatsächlichen, den freilich die meisten Katholiken in ihrem Leben mindestens einmal im übetragenen Sinn erleben. 

Doch was für manche einfach wie eine Katastrophe oder Versagen wirkt, ist für einen Christen ist dagegen eine Prüfung und Gelegenheit, betonte der Pontifex am heutigen Mittwoch: "Ein leidgeprüfter Christ kann denen, die leiden, umso näher sein – denn er weiß ja, was das Leiden ist", so der Papst.

"Paulus lehrt uns, wie man die Prüfungen durchhält: indem man sich nämlich eng an Christus lehnt. Dadurch erfährt man, dass Gott in jedweder Unbill handeln kann, auch inmitten von scheinbarem Versagen", fuhr Franziskus fort.

Die Liebe Gottes ist immer fruchtbar, betonte der Pontifex. Wer sch vom Herrn auf den Weg bringen lässt, der werde Gaben empfangen, die er an andere weitergeben kann: "Er geht immer über alles hinaus", sagte der Papst.

Den Glauben in Umlauf bringen

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So habe Paulus seine Zeit auf Malta dazu genutzt, das Evangelium zu verkünden und Kranke zu heilen. "Und das ist ein Gesetz des Evangeliums: Wenn ein Glaubender das Heil erfährt, behält er es nicht für sich, sondern bringt es in Umlauf!"

"Das Gute neigt immer dazu, sich anderen mitzuteilen. Jede Erfahrung von Wahrheit und Schönheit tendiert von sich aus zur Ausbreitung, und wer eine tiefe Befreiung selbst erlebt, wird auch sensibler für die Bedürfnisse der anderen."

Zum Abschluss grüßte der Pontifex die Pilger aus Australien und rief zum Gebet angesichts der Waldbrände im Südosten des Kontinents auf. 

"Ich fordere alle auf, Gott zu bitten, dem Volk in diesem schwierigen Moment mit dem großen Flächenbrand zu helfen".

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