Kardinal Turkson verurteilt Rassismus, ruft zu Gebet für George Floyd auf

Kardinal Peter Turkson
CNA / Daniel Ibanez

Mit einem Appell der Versöhnung hat Kardinal Peter Turkson am heutigen Mittwoch die Existenz von Rassismus auf der ganzen Welt angesprochen und zu weltweiter Gerechtigkeit und Brüderlichkeit aufgerufen.

 

Rassismus ist mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar, betonte der Kurienkardinal aus Ghana gegenüber den Vatikan-eigenen "Vatican News".

Doch Rassismus gibt es nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern in vielen Teilen der Welt, fuhr Turkson fort.

"Wir sind nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Jede Person ist mit einer Menschenwürde durchdrungen, die vor Gott kostbar ist und die von keiner menschlichen Person ausgeht", sagte er.

Turkson antwortete auf Fragen zum Rassismus im Zusammenhang mit den weit verbreiteten Protesten, die in den USA nach dem Tod von George Floyd in Polizeigewahrsam stattfinden.

Der Kardinal, der Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung ist, sprach von Gerechtigkeit als einer "positiven Tugend".

"Gerechtigkeit ist eigentlich die Besserung von Beziehungen, die Wiederherstellung von Bindungen. In einer Situation wie dieser bedeutet der Schrei nach Gerechtigkeit den Schrei gegen das, was die Brüderlichkeit verletzt, was die Brüderlichkeit davon abhält", sagte er.

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Turkson wies auf zwei Beispiele von Taten der Ungerechtigkeit gegenüber Gott und den Menschen hin, die kurz nach der Schöpfung geschahen.

"Der erste war der Ungehorsam gegenüber Gottes Wort. Der zweite war die Ermordung eines Bruders", sagte er und bezog sich dabei auf die Ermordung seines Bruders Abel durch Kain. "Der erste Fall von Gewalt in der menschlichen Person ist die Tötung eines Bruders."

Auf dem Video der Festnahme von George Floyd am 25. Mai ist ein Offizier der Polizei von Minneapolis zu sehen, der nach seiner Festnahme mehrere Minuten lang auf Floyds Hals kniete. Floyd war zu hören, wie er sagte: "Ich kann nicht atmen." Wenig später starb der Festgenommene.

"Das einzige, was George Floyd in diesem Augenblick braucht, ist Gebet. Gebete, während er vor Gott steht", betonte Turkson am heutigen 3. Juni.

Der Kardinal sprach auch über das Lob katholischer Bischöfe für den Aufruf zur Gewaltlosigkeit von George Floyds Bruder.

Der Kardinal forderte auch Bischöfe, Priester und andere katholische Kirchenvertreter in den Vereinigten Staaten auf, sich im Gebet zu vereinen, insbesondere in den vielen Städten, in denen Gewalt herrscht, und schlug vor, eine ökumenische oder interreligiöse Gebetsveranstaltung in einem offenen Park abzuhalten.

Als katholische Kirche ist es das, was wir tun können: jetzt für George zu beten. Und es wäre großartig, wenn eine große Gebetsveranstaltung organisiert werden könnte, um die Menschen zusammenzubringen. Es würde ihnen die Möglichkeit geben, ihren aufgestauten Ärger auszudrücken, aber auf eine Weise, die heilsam ist, auf eine religiöse Weise, auf eine heilende Weise.

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