Ratzinger-Preis: Tracey Rowland und Jean-Luc Marion mit "Nobelpreis" für Theologie geehrt

Papst Benedikt im Vatikan am 28. August 2010
LOR / CNA Deutsch

Eine australische Professorin und ein französischer Philosoph werden mit dem diesjährigen Ratzinger-Preis ausgezeichnet.

Das hat der ehemalige Sprecher des Vatikans, Pater Federico Lombardi, Präsident der Stiftung Joseph Ratzinger-Benedikt XVI., am Donnerstag bekannt gegeben.

Den als "Nobelpreis für Theologie" bezeichneten Preis erhalten im Jahr 2020 Tracey Rowland und Jean-Luc Marion.

Prof. Tracey Rowland ist Inhaberin des Lehrstuhls St. Johannes Paul II. der University of Notre Dame (Australia). (Foto: Emmaus Academic/ St. Paul Center for Biblical Theology).  

Rowland ist auch Mitglied der Internationalen Theologischen Kommission und schrieb unter anderem "Ratzingers Glaube: Die Theologie von Papst Benedikt XVI" und "Benedikt XVI: Ein Leitfaden für Verwirrte".

Rowland sagte gegenüber der australischen Zeitschrift Catholic Weekly, sie sei "überrascht, aber nicht völlig schockiert" über die Auszeichnung, "weil ich ziemlich viel über die Theologie von Joseph Ratzinger veröffentlicht habe, darunter zwei Bücher, die in andere Sprachen übersetzt wurden".

Die Preisträger wurden von Papst Franziskus auf der Grundlage der Empfehlungen eines aus fünf Mitgliedern bestehenden Ausschusses ausgewählt: Kardinal Angelo Amato, Kardinal Kurt Koch, Kardinal Gianfranco Ravasi, Kardinal Luis Ladaria und Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg.

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Jean-Luc Marion ist ein ehemaliger Schüler des französischen Intellektuellen Jacques Derrida und Mitglied des Päpstlichen Rates für Kultur.

Der Ratzinger-Preis wurde 2011 ins Leben gerufen, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszuzeichnen, deren Arbeit einen bedeutsamen Beitrag zur Theologie im Geiste des bayerischen Theologen Kardinal Joseph Ratzinger, des späteren Benedikt XVI.

Im vergangenen Jahr war Pater Paul Béré, ein Jesuitenpater aus Burkina Faso, der erste Afrikaner, der den prestigeträchtigen Preis erhielt. Der andere Preisträger 2019 war der kanadische Philosoph Charles Taylor, Autor des monumentalen Werkes "A Secular Age".

Gewöhnlich überreicht Papst Franziskus den Preisträgern die Auszeichnungen bei einer Zeremonie im November.

Rowland sagte gegenüber dem "Catholic Weekly", dass Benedikt XVI. auch im Alter von 93 Jahren eine wichtige intellektuelle Rolle spielt.

Sie sagte: "Sein Verständnis des Säkularismus und des kulturellen Marxismus ist sehr profund. Er kann deshalb so schreiben, dass junge Menschen, die ihn lesen, das Gefühl haben, er verstehe die Pathologien der Kultur, in die sie hineingeboren wurden".

"Er legt die Hintergründe frei, erklärt ihnen die Züge auf dem Schachbrett der europäischen Intelligenz, welche die Kultur des Westens in ihren gegenwärtigen Schlamassel gebracht haben, und er gibt ihnen die Heilmittel, die intellektuelle Medizin zur Hand".

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