Worum geht es bei der Einladung von Kardinal Danneels zur Familiensynode?

Der belgische Kardinal Godfried Danneels
CC Wikimedia

Im Interview mit EWTN Deutschland hat der Autor und Vatikanist Paul Badde die Einladung des umstrittenen belgischen Kardinals Godfried Danneels zur Familiensynode als „ein Signal” bezeichnet. Badde wörtlich: „Das ist völlig klar”; der „konservative” Kardinal Burke sei aus der Synode herausgenommen worden, während Kardinal Danneels dazu genommen worden sei, „mit einer sehr eigenen Agenda, die sehr bekannt ist.” – Badde hatte diese bereits im Interview mit CNA erörtert. 

„Es geht natürlich um das Glaubensgut”, sagte der Autor gegenüber Robert Rauhut und Martin Rothweiler von EWTN Deutschland. „Ich meine, auch jetzt in der Synode erleben wir ja, dass von der Sünde gar nicht mehr gesprochen wird”. Oder, dass, wie Kardinal Marx erklärt habe, man doch nicht zu anderen sagen könne, dass sie Sünder seien, etwa zu Homosexuellen. Das sei aus seiner Sicht „grenzwertig”, so Badde. „Man müsste doch sagen: ‘Der Kardinal ist ein Sünder, ich bin ein Sünder, Du bist ein Sünder, wir sind alle Sünder! Das Grundverständnis in der katholischen Kirche ist, dass wir alle Sünder sind. Und nicht, dass wir trennen in der Kirche in Sünder und Nicht-Sünder”.

Gleichzeitig warnte der langjährige Vatikanist vor einer Personifizierung der Debatten. Es gehe hier auch um eine geschichtliche Dialektik:  „Es gibt diese zwei Linien in der Kirche” – das drücke auch das alte römische Sprichwort aus „un Papa bolla e un altro sbolla", so Badde – ein Papst versiegle, ein anderer entsiegle, mit anderen Worten: „Im Grunde könnte man sagen, wir sind wieder im Normalfall angekommen.”

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