Welttag der Armen: Papst Franziskus ruft zu Beharrlichkeit statt Eile auf

Papst Franziskus bei Tisch mit Bedürftigen am 17. November 2019
Papst Franziskus bei Tisch mit Bedürftigen am 17. November 2019
Daniel Ibanez / CNA Deutsch
Mittagessen mit Papst Franziskus zum "Welttag der Armen" am 17. November 2019
Mittagessen mit Papst Franziskus zum "Welttag der Armen" am 17. November 2019
Daniel Ibanez / CNA Deutsch
Heilige Messe am Welttag der Armen im Petersdom
Heilige Messe am Welttag der Armen im Petersdom
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Am Welttag der Armen hat Papst Franziskus gemeinsam mit Bedürftigen gegessen und zur christlichen Beharrlichkeit aufgerufen. Der Pontifex warnte davor, die Armen und Schwächsten in einer zunehmend hektischen und egozentrischen Welt zurückzulassen.

"Wie schön wäre es, wenn die Armen in unseren Herzen den Platz einnehmen könnten, den sie im Herzen Gottes haben", sagte Papst Franziskus am heutigen 17. November.

In der Hektik, die entsteht, wenn man von seinen Begierden angetrieben wird, "wird jeder Zurückgelassene als Ärgernis angesehen. Und als Einwegartikel betrachtet. Wie viele ältere, ungeborene, behinderte und arme Menschen gelten als nutzlos", so der Pontifex am heutigen Sonntag im Petersdom.

Papst Franziskus feierte das heilige Messopfer zum dritten Welttag der Armen unter dem Motto: "Der Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren" (Ps 9,19). 

Der Pontifex warnte, dass es in der heutigen Welt eine große Versuchung gebe: Stets alles zu wissen zu versuchen und alles "jetzt" zu tun. Was dazu führen könne, dass man das Wichtigste aus den Augen verliert:

"Wir finden keine Zeit mehr für Gott – oder für unseren Bruder und unsere Schwester, die nebenan wohnen".

"Wie oft lassen wir uns von dem hektischen Wunsch verführen, alles jetzt zu wissen, von dem Juckreiz der Neugierde, von den neuesten sensationellen oder skandalösen Nachrichten, von reißerischen Geschichten, von dem Schreien derjenigen, die am lautesten und wütendsten schreien, von denen, die uns sagen, dass es jetzt oder nie ist", sagte Papst Franziskus.

"Für uns sind das Nachrichten auf der Titelseite, aber der Herr bringt diese [erst] auf der zweiten Seite", sagte der Pontifex. 

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"Was nie vergehen wird, bleibt auf der Titelseite: der lebendige Gott, unendlich größer als jeder Tempel, den wir für ihn bauen, und die menschliche Person, unser Nächster, die mehr wert ist als alle Nachrichtenberichte der Welt."

Der Papst erklärte, dass das Gegenmittel gegen die hektische Eile die christliche Tugend der Beharrlichkeit sei. 

"Beharrlichkeit bedeutet, jeden Tag vorwärts zu gehen, mit den Augen auf das, was nicht vergeht: den Herrn und unseren Nächsten", sagte er. "Lasst uns darum bitten, dass jeder von uns und wir alle als Kirche im Guten verharren und nicht den Blick darauf verlieren, was wirklich zählt."

Nach der Messe und dem Angelus-Gebet wurde ein kostenloses Mittagessen für 1.500 Personen verteilt.

Eine am Petersplatz eingerichtete medizinische Klinik bot in der Woche vor dem Welttag der Armen auch kostenlose medizinische Leistungen für Bedürftige an, wie CNA Deutsch berichtete.

In seiner Angelus-Ansprache dankte der Papst den Katholiken in Diözesen und Pfarreien auf der ganzen Welt für ihren Einsatz für die Armen.

"Die Armen erleichtern uns den Zugang zum Himmel: Deswegen hat der Glaubenssinn des Gottesvolkes sie als die Pförtner des Himmels gesehen".

Papst Franziskus fuhr fort: "Selbst jetzt sind sie unser Schatz, der Schatz der Kirche. Denn die Armen offenbaren uns den Reichtum, der nie alt wird, der Himmel und Erde vereint, den Reichtum, für den das Leben wirklich lebenswert ist: den Reichtum der Liebe."

Courtney Mares trug zur Berichterstattung bei. 

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