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Papst Franziskus ernennt Kardinal Peter Turkson zum Nachfolger Sorondos

Kardinal Peter Turkson

Papst Franziskus hat am Montag Kardinal Peter Turkson zum neuen Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Der ghanaische Kardinal tritt die Nachfolge des 79-jährigen argentinischen Bischofs Marcelo Sánchez Sorondo an, der die beiden Institutionen seit 1998 geleitet hat.

Der Papst hatte im vergangenen Dezember Turksons Rücktritt als Präfekt des vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung der Menschheit angenommen.

Turkson war Erzbischof von Cape Coast, Ghana, bevor er 2009 als Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden nach Rom berufen wurde.

Der 73-jährige Kardinal, der sechs Sprachen spricht, wurde 2016 zum ersten Präsidenten des Dikasteriums zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung der Menschheit ernannt, nachdem sein päpstlicher Rat zusammen mit drei anderen in dem neuen Gremium aufgegangen war.

Die Gerüchte über seinen Rücktritt tauchten einige Monate auf, nachdem Papst Franziskus eine Inspektion des von Kardinal Blase Cupich aus Chicago geleiteten Dikasteriums angeordnet hatte, der personelle Veränderungen folgten.

Mit Turksons Abgang hat der Vatikan zum ersten Mal seit 1977 keine afrikanische Führungspersönlichkeit mehr an der Spitze seiner Dikasterien.

Turksons Vorgänger sorgte für Kontroversen

Die lange Amtszeit von Bischof Sorondo an den päpstlichen Akademien war in den letzten Jahren von Kontroversen und kuriosen Behauptungen geprägt. 

Im Jahr 2018 lobte Sorondo ausgerechnet das Regime Chinas. Das totalitär beherrschte Land mit seiner atheistischen Ideologie sie die Nation, welche "die Soziallehre der Kirche am besten umsetzt", behauptete der frisch aus der Volksrepublik zurückgekehrte Bischof.

Dennoch beließ Papst Franziskus seinen argentinischen Landsmann weiter in seinem Amt.

Im Jahr 2020 verteidigte Sorondo seine Entscheidung, dem argentinischen Präsidenten Alberto Fernández die Eucharistie zu spenden, trotz dessen gleichzeitiger Bemühung, die Abtreibung in seinem Land zu legalisieren.

Im selben Jahr verteidigte er auch die häufige Anwesenheit des Wirtschaftswissenschaftlers Jeffrey Sachs, eines Befürworters von Empfängnisverhütung und "reproduktiver Gerechtigkeit", bei Konferenzen des Vatikans. Papst Franziskus ernannte Sachs sogar 2021 zum Akademie-Mitglied.

Der in Buenos Aires geborene Bischof Sorondo wird am 8. September 80 Jahre alt. 

Die Geschichte zweier Akademien

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften hat ihre Wurzeln in der Accademia dei Lincei, einer der ersten rein wissenschaftlichen Akademien der Welt, die 1603 in Rom gegründet wurde. Zu den Mitgliedern der kurzlebigen Akademie gehörte der italienische Astronom Galileo Galilei.

Pius IX. gründete die Akademie 1847 neu als päpstliche Institution. Pius XI. verlieh ihr 1936 ihren heutigen Namen.

Die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften wurde 1994 von Papst Johannes Paul II. gegründet. Auf ihrer Website heißt es, ihr Ziel sei es, das Studium und den Fortschritt der Sozialwissenschaften, vor allem der Wirtschaftswissenschaften, der Soziologie, der Rechtswissenschaften und der Politikwissenschaften, zu fördern und so der Kirche jene Elemente anzubieten, die sie bei der Entwicklung ihrer Soziallehre nutzen kann.

Beide päpstlichen Akademien haben ihren Sitz in der im Casina di Pio IV in den Vatikanischen Gärten.

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