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Papst: "Keine ausreichenden Anhaltspunkte" für Untersuchung von Kardinal Ouellet

Der kanadische Kurienkardinal Marc Ouellet bei der Vorstellung des Dokuments Iuvenescit Ecclesia, im Presse-Saal des Vatikans am 14. Juni 2016.

Papst Franziskus sieht nach Angaben des Heiligen Stuhls "keine ausreichenden Anhaltspunkte", um "eine kanonische Untersuchung wegen sexueller Übergriffe von Kardinal Ouellet gegen Person F einzuleiten". Der Präfekt des Bischofs-Dikasteriums war in einer kanadischen Zivilklage am Dienstag beschuldigt worden, eine Frau sexuell belästigt zu haben (CNA Deutsch berichtete).

Die Frau behauptete, Kardinal Marc Ouellet habe sie während ihrer Tätigkeit als Pastoralpraktikantin in der Erzdiözese Québec zwischen 2008 und 2010, als er noch der dortige Erzbischof war, mehrfach belästigt. Sie beschrieb, wie er sie küsste und seine Hand über ihren Rücken zu ihrem Gesäß gleiten ließ.

Nach Angaben der Rundfunkanstalt CBC ereigneten sich die angeblichen Vorfälle mit Ouellet bei öffentlichen Veranstaltungen.

Der Chef des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, sagte am späten Donnerstagnachmittag, eine "Voruntersuchung, die der Papst P. Jacques Servais SJ anvertraut hatte", sei zu dem Schluss gekommen, "dass es keine Anhaltspunkte für die Einleitung eines Verfahrens gegen Kardinal Ouellet wegen sexueller Nötigung" gebe. Person F habe keine Anschuldigung erhoben, "die eine solche Untersuchung rechtfertigen würde".

Auf dieser Grundlage sowie nach weiteren Beratungen habe sich der Pontifex entschieden, von einer kanonischen Untersuchung abzusehen.

In der Klage heißt es, das mutmaßliche Opfer habe im Januar 2021 an Papst Franziskus über Ouellet geschrieben und am 23. Februar 2021 eine E-Mail erhalten, wonach der Priester Jacques Servais beauftragt worden sei, den Kardinal zu untersuchen. Ihre letzte Kommunikation mit Servais war im darauffolgenden Monat, und bis jetzt wurde ihr "kein Ergebnis bezüglich der Beschwerden gegen Kardinal Marc Ouellet übermittelt".

Ouellet wurde 1968 im Alter von 23 Jahren zum Priester der Diözese Amos geweiht. Er trat 1972 den Sulpizianern bei. Im Jahr 2001 wurde er zum Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ernannt und zum Bischof geweiht. Von 2002 bis 2010 war er Erzbischof von Québec, dann wurde er zum Präfekten der Bischofskongregation und zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika ernannt.

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