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Bischof Bode: "Synodaler Weg" untrennbar von "seit vielen Jahren" geführten Reformdebatten

Bischof Franz-Josef Bode

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat erklärt, der "Synodale Weg" berufe sich zwar auf die MHG-Studie der deutschen Bischöfe zum Thema Missbrauch, dieser "Impuls" sei aber "nicht zu trennen von der kirchlichen Grundsituation und den schon seit vielen Jahren geführten kirchlichen Reformdiskussionen".

"Die Kirche zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht ja zweifellos vor großen Herausforderungen und Problemen, die mit Schlagworten angedeutet werden können, wie etwa dem starken Rückgang der Volkskirchlichkeit, dem Verlust an Selbstverständlichkeit des christlichen Glaubens, dem sich zuspitzenden Priestermangel und der zunehmenden Distanzierung der Gläubigen von der Kirche", schrieb Bode, der stellvertretende Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz (DBK), in der Sonderpublikation "Herder Thema".

"Der Gesprächsprozess 'Im Heute glauben' der Kirche in Deutschland in den Jahren 2011 bis 2015 war ein Vortasten auf dem Weg zu einer offenen und konstruktiven Hinwendung zu diesen Anfragen an die Kirche", so der Bischof. "Er war ein erster Schritt, der zeigte, dass die Kirche Reformen mutiger angehen muss, auch gegen hemmende Beharrungskräfte, wenn sie ernst damit machen will, das Evangelium von Jesus Christus den Menschen heute glaubwürdig zu verkünden."

Entsprechend sei der "Synodale Weg", betonte Bode, "geprägt von der Erkenntnis des sowohl individuellen wie auch strukturellen Versagens der Kirche im Umgang mit sexualisierter Gewalt. Aber er ist auch getragen von der Gewissheit, dass der Kirche Re-Form, Erneuerung vom Kern ihres Wesens her, möglich ist."

Die Kirche bedürfe "der Erneuerung ja auch, weil sie in jeder Zeit neu auf die Menschen zugehen muss. Das Evangelium, das über den Zeiten steht, weil es den Menschen an sich angeht, muss dennoch in die jeweilige Zeit hineingesprochen und -gelebt werden."

Zwar dürfe die Kirche "nicht blind den modischen Zeitströmungen hinterherlaufen". Auf der anderen Seite indes "darf das nicht dazu führen, alles immer nur bewahren und konservieren zu wollen und Neues prinzipiell negativ zu bewerten".

"Die biblischen Quellen" würden bei der "Suche nach neuen Wegen" immer "ergänzt durch die Tradition der Kirche, die Aussagen des kirchlichen Lehramts, die Reflexionen der Theologie, den Glaubenssinn aller Gläubigen sowie nicht zuletzt auch die Zeichen der Zeit. In ihnen können etwa wissenschaftliche Erkenntnisse als Impulse für das tiefere Verstehen des Evangeliums begriffen werden."

In den letzten Zeilen seines zweiseitigen Beitrags erwähnte der Osnabrücker Bischof, dass der "Synodale Weg" ein "zutiefst geistliches Geschehen" sei: "In der Feier der Eucharistie, im Gebet und in der Schriftlesung bitten wir immer wieder um den Beistand des Heiligen Geistes. Die Kirche in Deutschland ist wie die Kirche weltweit so sehr darauf angewiesen."

Die Mitglieder des "Synodalen Wegs" kommen vom 8. bis zum 10. September zur nunmehr vierten Synodalversammlung in Frankfurt zusammen. Eine ganze Reihe von Texten liegt in zweiter Lesung vor und könnte damit bereits offiziell verabschiedet werden. Dabei zielen verschiedene Textstellen darauf ab, die überlieferte Lehre der Kirche etwa auf dem Gebiet der Sexualmoral (besonders in Sachen praktizierter Homosexualität) oder der priesterlichen Ehelosigkeit zu ändern.

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