Bonn, 11 Oktober, 2022 / 12:15 AM
Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat anlässlich des 60. Jahrestags der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils am 11. Oktober 1962 erklärt, das Konzil sei „auch prägend für unseren Weg der Umkehr und Erneuerung mit dem Synodalen Weg“.
„Es gilt, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu deuten, Erstarrungen aufzubrechen und mutige Schritte zu gehen“, so der Bischof von Limburg. „Wir wollen von der Hoffnung Zeugnis ablegen, die uns trägt, und die frohmachende Botschaft Jesu in unsere Zeit übersetzen. Kirche ist nicht abgeschottet hinter Mauern, sie lebt und wirkt in unserer Gesellschaft.“
„Bei allen Krisen, die wir derzeit auch innerkirchlich erleben, dürfen wir hinter dieses Ziel nicht zurück: Kirche ist für die Menschen da“, sagte Bätzing. „Es geht darum, eine menschendienliche Kirche in der Nachfolge Jesu Christi zu sein, die Glaubende, Suchende und Zweifelnde in den Blick nimmt und dabei ‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute‘ (Gaudium et spes) teilt. Daran erinnert uns heute der Eröffnungstag des Zweiten Vatikanischen Konzils.“
Papst Johannes XXIII. habe mit der Einberufung des Zweiten Vatikanums „seine prophetische Kraft“ gezeigt, „die damaligen ‚Zeichen der Zeit‘ zu erkennen und beherzt anzugehen“. Er habe dies „ohne Angst“ getan, „mit einer gehörigen Portion Gottvertrauen und innerlich überzeugt davon, dass die Kirche nur dann lebendig sein kann, wenn sie ihre Botschaft in der jeweiligen Zeit lebt.“
Das Zweite Vatikanische Konzil traf zwischen 1962 und 1965 zu vier jeweils mehrere Monate umfassenden Sitzungsperioden im vatikanischen Petersdom zusammen. Bis heute ist die korrekte Interpretation der Konzilstexte und des häufig beschworenen Geists des Konzils unter Theologen und Kirchenführen umstritten. Sowohl Gegner als auch Befürworter der Beschlüsse des deutschen Synodalen Wegs berufen sich auf das Zweite Vatikanum.
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