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Papst Franziskus: „Gebet ist die Medizin für den Glauben“

Angelus, 2. Oktober 2022

Mit Jesus Christus im Lukasevangelium hat Papst Franziskus beim sonntäglichen Angelus-Gebet in Rom die „ernste Frage“ gestellt: „Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?“

„Stellen wir uns vor, der Herr käme heute auf diese Erde“, sagte der Pontifex. „Leider würde er viele Kriege, Armut und Ungleichheit sehen. Gleichzeitig würde er enorme technische Errungenschaften, moderne Mittel und Menschen sehen, die immer beschäftigt sind, die nie stillstehen. Aber würde er jemanden finden, der ihm Zeit und Zuneigung widmet, jemanden, der ihn an die erste Stelle setzen würde?“

Weiter sagte der Papst: „Vor allem sollten wir uns fragen: ‚Was würde er in mir, in meinem Leben, in meinem Herzen finden? Welche Prioritäten würde er sehen?‘“

Inmitten der Ablenkungen der modernen Welt könne das Gebet dabei helfen, den Glauben neu zu entzünden, erklärte Franziskus: „Ja, das Gebet ist die Medizin für den Glauben, es ist das Stärkungsmittel für die Seele. Aber es muss ein ständiges Gebet sein. Wenn wir uns einer Behandlung unterziehen müssen, um gesund zu werden, ist es wichtig, den Behandlungsplan gut zu befolgen, die Medizin treu und regelmäßig auf die richtige Weise und zu den richtigen Zeiten einzunehmen.“

„Wir können nicht nur von starken Momenten des Gebets oder von gelegentlichen intensiven Begegnungen leben und dann ‚in den Winterschlaf gehen‘“, warnte der Bischof von Rom. „Unser Glaube würde austrocknen. Wir brauchen das tägliche Wasser des Gebets, die Zeit, die wir Gott widmen, damit er in unsere Zeit eintritt; die ständigen Momente, in denen wir ihm unser Herz öffnen, damit er täglich Liebe, Frieden, Freude, Kraft und Hoffnung über uns ausgießen kann und so unseren Glauben nährt.“

Um ständig zu beten empfahl Papst Franziskus das häufige Stoßgebet. Dabei handle es sich um „sehr kurze Gebete, die man leicht auswendig lernen kann und die man im Laufe des Tages bei verschiedenen Aktivitäten oft wiederholen kann, um mit dem Herrn ‚im Einklang‘ zu bleiben.“

„Nehmen wir ein Beispiel“, fuhr der Pontifex fort. „Sobald wir aufwachen, können wir sagen: ‚Herr, ich danke dir und opfere dir diesen Tag auf.‘ Dann, vor einer Tätigkeit, können wir wiederholen: ‚Komm, Heiliger Geist.‘ Zwischen zwei Tätigkeiten können wir beten: ‚Jesus, ich vertraue auf dich und ich liebe dich.‘ Wie oft senden wir Botschaften an die Menschen, die wir lieben! Tun wir das auch mit dem Herrn, damit unsere Herzen mit ihm verbunden bleiben.

„Und vergessen wir nicht, seine Antworten zu lesen“, so Franziskus abschließend. „Wo finden wir sie? Im Evangelium, das man immer zur Hand haben und jeden Tag aufschlagen sollte, um ein Wort des Lebens zu empfangen, das an uns gerichtet ist.“

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