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Missbrauchsvorwürfe in Bolivien: Vatikan schickt Gesandten

Monsignor Jordi Bortimeu

Inmitten des Skandals um Missbrauchs- und Vertuschungsvorwürfe gegen Jesuiten und andere Ordensleute in Bolivien hat der Vatikan einen hochrangigen Vertreter in das lateinamerikanische Land entsandt.

Monsignor Jordi Bertomeu, ein Kleriker der vatikanischen Glaubenskongregation, soll Fortschritte bei der Prävention von Missbrauch zu untersuchen: In einer Erklärung, die am 21. Mai auf ihrer Website veröffentlicht wurde, weisen die bolivianischen Bischöfe darauf hin, dass sie selbst um den Besuch aus dem Vatikan gebeten hatten. Nach Angaben der Bischöfe war der Besuch bereits seit drei Jahren geplant.

Die Bischofskonferenz erklärte, dass in den kommenden Tagen "Begegnungen mit reflektierendem Charakter" stattfinden werden, "in einem Klima tiefer Verbundenheit mit allen, die Opfer der Geißel des Missbrauchs in der Kirche geworden sind".

Die Bischöfe bekräftigten ihren "festen Einsatz für Gerechtigkeit" und ihren pastoralen Dienst an den Schwächsten.

Bertomeu arbeitet im Dikasterium für die Glaubenslehre. Zusammen mit Erzbischof Charles Scicluna war er Beauftragter von Papst Franziskus für die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Kirche in Chile.

Im Februar 2018 untersuchten sie die mutmaßliche Vertuschung von Missbrauchsfällen durch den ehemaligen Bischof von Osorno, Juan Barros, der im Januar 2011 vom Vatikan des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden worden war.

Die Ergebnisse der Untersuchungen von Bischof Bertomeu und Erzbischof Scicluna wurden dem Papst vorgelegt, der daraufhin beschloss, im Mai 2018 mit allen chilenischen Bischöfen zusammenzutreffen. Am Ende dieses Treffens legten die Prälaten des südamerikanischen Landes ihre Positionen in die Hände des Heiligen Vaters.

Erzbischof Bertomeu und Erzbischof Scicluna kehrten im Juni 2018 im Rahmen einer "pastoralen Mission" nach Chile zurück, um die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle fortzusetzen. Schließlich wurden einige der Bischöfe von Papst Franziskus aus ihren Diözesen entlassen, andere blieben im Amt.

In den vergangenen Jahren hat Erzbischof Bertomeu in verschiedenen Ländern Vorträge gehalten mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Bedeutung der Missbrauchsprävention und der prompten Hilfe für die Opfer zu schärfen.

Im März dieses Jahres prangerte er bei einer von den venezolanischen Bischöfen organisierten Konferenz über "Sichere Räume" an, dass Machtmissbrauch in einer kirchlichen Institution viel schlimmer sei als in jeder anderen Institution, weil dieser die Person völlig zerstören könne.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur, ACI Prensa. 

 

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