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Bischof Bätzing stellt Forderung nach „gläubiger Geistesgegenwart“

Bischof Georg Bätzing

Bischof Georg Bätzing hat am Pfingstsonntag von „gläubiger Geistesgegenwart“ gesprochen. Warum solle aus „der alltäglichen, geduldigen Beobachtung der Gegenwart, in der Gott für uns Zeichen der Zeit verbirgt und enthüllt, nicht auch durch den Geistesblitz Gottes Neues entstehen, kreativ und verdichtend, was wir so lange schon im Innersten suchen und erhoffen“, fragte der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

„Frieden – ganz konkret und alle Menschen umfassend“, so Bätzing. „Wahrheit – die andere wertschätzt und inkludiert. Gerechtigkeit – endlich für alle und mit allen geteilt. Das wäre ein Gedicht: Angelegt und angeregt von Gottes Geist, der nicht nur einmal, sondern in einem fort Einheit schafft, wo Trennung war, und Gaben schenkt, die auf den Himmel als Ursprung verweisen.“

„Heute ist Pfingsten“, rief er in Erinnerung. „Pfingsten für alle. Wäre es doch nur endlich so! Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.“

Am Beispiel Pfingsten werde jedenfalls deutlich, „dass wir nicht alle im selben Jetzt leben“, sagte der DBK-Vorsitzende. „Äußerlich mag das so scheinen. Aber damit leben wir noch lange nicht mit den anderen zusammen in gemeinsam geteilter Wirklichkeit.“

In diesem Kontext erklärte Bätzing: „Neueste Technologie geht Hand in Hand mit den ältesten Vorurteilen. Satelliten im All, Smartphones und ChatGPT in der Hand und in der Fußgängerzone Konflikte mit Messerstechereien. Impfstoffe neuester Machart, Hirnimplantate und Durchbrüche in der Krebsforschung und gleichzeitig uralte Verschwörungsmythen und Hassbotschaften. Wachsendes Bewusstsein für Schöpfungsverantwortung, während gleichzeitig mitten in Europa Städte bombardiert und andernorts demokratische Rechtsprinzipien ausgehöhlt und offen angegriffen werden.“

„Bei aller Unterschiedlichkeit der Lebensweisen und der Wahrnehmungen – zumindest all denen, die sich verantwortlich fühlen für ein gelingendes Leben, ja, die sich für ein besseres Leben für viele Menschen aktiv einsetzen, könnte ein besonderer Sinn für die Gegenwart gemeinsam sein“, sagte der Bischof. „Das wäre jedenfalls mehr als ein Minimalkonsens, wo Zeitgenossenschaft am Ende nur so viel heißt wie Dabei-gewesen-zu-sein, während etwas geschah.“

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