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Missbrauchsopfer fordern Rücktritt von neuem Präfekten des Glaubens-Dikasteriums

Erzbischof Víctor Manuel Fernández

Missbrauchsopfer haben am Donnerstag und am Freitag gefordert, der von Papst Franziskus ernannte neue Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre und designierte Kardinal Víctor Manuel Fernández müsse von seinem Amt zurücktreten. Hintergrund seien die Fehler, die Fernández im Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch gemacht habe.

Die US-amerikanische Organisation von Missbrauchsbetroffenen, „Survivors Network of those Abused by Priests“ (SNAP), erklärte am Freitag, man schließe sich der am Donnerstag geäußerten Forderung von „End Clergy Abuse“ (ECA) an, „die Ernennung und Erhebung von Erzbischof Fernández rückgängig zu machen“.

Zu den Aufgaben des Glaubens-Dikasteriums gehöre „die Bearbeitung von Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs, die gegen Geistliche erhoben werden. Tatsächlich macht diese Aufgabe 80 Prozent ihrer Arbeit aus. Doch Anfang dieses Jahres gab Erzbischof Fernández zu, er habe ‚Fehler‘ im Umgang mit einem Fall aus dem Jahr 2019 gemacht hat, bei dem ein Priester des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt wurde.“

„Wir sind der Meinung, dass Papst Franziskus mit diesen Ernennungen nicht nur ein schlechtes Urteilsvermögen beweist, sondern auch eine grobe Missachtung der katholischen Opfer in aller Welt“, erklärte SNAP. „Wenn die Kirche will, dass die Betroffenen ihren Missbrauch melden, muss sie für die Sorgen der Opfer sensibel sein. Der sexuelle Missbrauch durch Geistliche hat das Vertrauen zerstört, und Entscheidungen wie diese tragen nicht dazu bei, es wiederherzustellen.“

„Unserer Ansicht nach wird die lange und schreckliche Geschichte des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche und seiner Vertuschung immer noch geschrieben“, zeigte sich SNAP überzeugt. „Mit der Ernennung von Erzbischof Fernández für das Glaubens-Dikasterium und seiner Erhebung zum Kardinal zeigt Papst Franziskus deutlich, dass in der katholischen Kirche ‚business as usual‘ herrscht.“

So gelte: „Die Belange der Opfer kirchlichen Missbrauchs, die seit langem die Folgen skrupelloser Entscheidungen auf höchster Ebene zu tragen haben, spielen im Entscheidungsprozess nach wie vor keine Rolle. Solange sich dies nicht ändert, wird der Skandal des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche weitergehen und weitere junge Leben werden für immer zerstört werden.“

Fernández, der seit einigen Wochen offiziell im Amt ist, wurde unmittelbar nach seiner Ernennung auch scharf für einige seiner theologischen Positionen kritisiert, die Beobachtern zufolge im Widerspruch zur überlieferten kirchlichen Lehre und Disziplin stehen. So sei für ihn die Weihe verheirateter Männer zu Priestern eine „mögliche Hypothese“ und die Segnung homosexueller Verbindungen stehe im Raum.

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