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Kardinal Müller signalisiert Unterstützung für Kardinäle, die Dubia verfasst haben

Kardinal Gerhard Müller

Kardinal Gerhard Müller, der einstige Präfekt der Glaubenskongregation, hat den fünf Kardinälen, die Papst Franziskus in mehreren Dubia um eine Klärung von Fragen zu Lehre und Disziplin baten, seine Unterstützung signalisiert.

„Ich habe die katholische Lehre vor allem in den letzten zehn Jahren gegen den Pseudo-Modernismus verteidigt und damit vor Gott in meinem Gewissen meine Verantwortung als Bischof und Kardinal um der rechtgläubigen Lehre willen wahrgenommen“, erklärte Müller in einer Stellungnahme gegenüber „LifeSiteNews“ am Montag. „Aber ich bin froh, wenn andere auf ihre Weise das Notwendige tun und den Papst an seine gottgegebene Verantwortung für die Bewahrung der Kirche in der ‚Lehre der Apostel‘ (Apg 2,42) erinnern.“

Die Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Burke, Juan Sandoval Íñiguez, Robert Sarah und Joseph Zen SDB hatten am 21. August fünf Fragen – sogenannte Dubia – an Papst Franziskus geschickt und diese am Montag öffentlich gemacht, nachdem sie keine Antwort erhalten hatten. Eine frühere Version der Dubia war von Papst Franziskus im Juli zwar beantwortet worden, aber den Kardinälen zufolge wurden „die Zweifel, die wir geäußert hatten, nicht ausgeräumt, sondern eher noch vertieft“. Inhaltlich ging es in den Dubia um Themen wie die Entwicklung der Lehre, die Segnung homosexueller Verbindungen, die Autorität der Weltsynode zur Synodalität, die Frauenordination und die sakramentale Absolution.

Müller erklärte am Montag: „Derzeit gibt es die karrierefördernde, aber häretische Position, dass Gott sich nur Papst Franziskus durch direkte Informationen im Heiligen Geist offenbart, und dass Bischöfe diese himmlischen Erleuchtungen nur blind nachsprechen und mechanisch wie sprechende Marionetten weitergeben müssen. Ein Bischof hingegen ist kraft seiner Weihe Nachfolger der Apostel und authentischer Lehrer des Evangeliums Christi, aber im Kollegium aller Bischöfe mit dem Papst als dem allgegenwärtigen sichtbaren Prinzip der Einheit der Kirche in der geoffenbarten Wahrheit und in ihrer sakramentalen Gemeinschaft.“

Dies sei „die wahre Lehre vom Primat des Papstes – und nicht der Neo-Papalismus derer, welche die Kirche Christi der Ideologie des atheistischen und menschenfeindlichen Kapitalismus von Davos ausliefern wollen“.

Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation und Bischof von Regensburg beklagte eine „Anpassung des angeblich überholten Wortes Gottes […] an die Maßstäbe einer pseudowissenschaftlichen, ehefeindlichen Anthropologie und einer Zivilisation des Todes (Abtreibung, Embryonenhandel, Euthanasie, Körperverstümmelung durch sogenannte Geschlechtsumwandlung)“.

„Jeder Katholik glaubt an die göttliche und katholische Wahrheit, dass in Petrus die Bischöfe von Rom als seine legitimen Nachfolger eingesetzt sind“, betonte Müller. „Aber als theologisch aufgeklärter Jünger Christi wendet er sich gegen die Karikatur des Papsttums sowohl in der antirömischen Polemik der damaligen Reformatoren als auch im papageienhaften Verständnis des unkatholischen Neo-Papalismus“.

Der 75-jährige Müller war von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2012 in die Glaubenskongregation berufen worden. Nach Ablauf der fünfjährigen Amtszeit verlängerte Papst Franziskus diese nicht. Seither hat sich Müller immer wieder mit deutlicher Kritik an verschiedenen Handlungen des Kirchenoberhaupts zu Wort gemeldet.

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