Vatikanstadt, 04 Oktober, 2023 / 11:00 AM
Im Rahmen einer Messfeier mit dem Kardinalskollegium auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus am Mittwochmorgen die Versammlung der Weltsynode zur Synodalität eröffnet.
Den Teilnehmern an der ursprünglich von Papst Paul VI. als Bischofssynode konzipierten Veranstaltung, bei der aber aufgrund einer Entscheidung von Franziskus auch zahlreiche Laien stimmberechtigt sind, gab der Pontifex mit auf den Weg, es brauche „keinen innerweltlichen Blick, der aus menschlichen Strategien, politischen Überlegungen oder ideologischen Kämpfen besteht.“
„Wir sind nicht hier, um eine parlamentarische Sitzung oder einen Reformplan voranzubringen“, betonte er. „Nein. Wir sind hier, um gemeinsam zu gehen mit dem Blick Jesu, der den Vater preist und all jene einlädt, die mühselig und beladen sind.“
Später bekräftigte er, die Versammlung der Weltsynode sei „keine politische Versammlung“, sondern „eine Zusammenkunft im Heiligen Geist“, „kein polarisiertes Parlament, sondern ein Ort der Gnade und der Gemeinschaft“.
Der „preisende Blick des Herrn“ lade dazu ein, „eine Kirche zu sein, die mit fröhlichem Gemüt das Wirken Gottes betrachtet und die Gegenwart einer Unterscheidung unterzieht. Und die inmitten der manchmal aufgewühlten Wogen unserer Zeit nicht den Mut verliert, keine ideologischen Auswege sucht, sich nicht hinter erworbenen Überzeugungen verbarrikadiert, sich nicht auf bequeme Lösungen einlässt, sich nicht von der Welt das Programm diktieren lässt.“
„Der preisende Blick Jesu lädt uns ein, eine Kirche zu sein, die die gegenwärtigen Herausforderungen und Probleme nicht mit einem spaltenden und konfrontativen Geist angeht, sondern im Gegenteil ihre Augen auf Gott richtet, der Gemeinschaft ist, und ihn mit Staunen und Demut preist und anbetet, indem sie ihn als ihren einzigen Herrn anerkennt“, so Papst Franziskus weiter.
Die Hauptaufgabe der Weltsynode sei, „unseren Blick wieder auf Gott auszurichten, um eine Kirche zu sein, die mit Barmherzigkeit auf die Menschheit schaut. Eine Kirche, die geeint und geschwisterlich ist, die zuhört und in Dialog tritt; eine Kirche, die segnet und ermutigt, die denen hilft, die den Herrn suchen, die die Gleichgültigen wohltuend aufrüttelt, die Wege eröffnet, um die Menschen in die Schönheit des Glaubens einzuführen. Eine Kirche, die Gott als ihren Mittelpunkt hat und die sich deshalb im Inneren nicht spaltet und nach außen hin niemals herb ist.“
„Im synodalen Dialog, bei diesem schönen ‚Marsch im Heiligen Geist‘, den wir gemeinsam als Volk Gottes unternehmen, können wir in der Einheit und in der Freundschaft mit dem Herrn wachsen, um mit seinem Blick auf die heutigen Herausforderungen zu schauen“, sagte der Papst, „um eine Kirche zu werden, die, um einen schönen Ausdruck des heiligen Paul VI. zu verwenden, ‚sich selbst […] zum Dialog [macht]‘. Eine Kirche ‚mit sanftem Joch‘, die keine Lasten auferlegt und allen zuruft: ‚Kommt, die ihr mühselig und beladen seid, kommt, die ihr euch verirrt habt oder euch fern fühlt, kommt, die ihr der Hoffnung die Türen verschlossen habt: Die Kirche ist für euch da!‘“
Ausdrücklich warnte Franziskus vor „gefährlichen Versuchungen“, etwa jener, eine „starre Kirche zu sein, die sich gegen die Welt wappnet und rückwärts schaut“, aber auch, „eine laue Kirche zu sein, die sich den Moden der Welt ergibt“, oder „eine müde Kirche“, „die über sich selbst gekrümmt ist“.
„Unsere Mutter Kirche bedarf stets der Reinigung, der ‚Reparatur‘, denn wir alle sind ein Volk von Sündern, denen vergeben worden ist, die immer wieder umkehren müssen zu der Quelle, die Jesus ist, und sich wieder auf die Wege des Heiligen Geistes begeben müssen, um alle mit seinem Evangelium zu erreichen“.
Die erste Versammlung der Weltsynode zur Synodalität dauert bis Ende Oktober. Im nächsten Herbst wird es zu einer weiteren Versammlung in Rom kommen, bei der auch ein Abschlussdokument verabschiedet werden soll. Es ist außerdem üblich, dass die Päpste nach einer Synode selbst ein Dokument verfassen, das die Ergebnisse der Beratungen der Teilnehmer mit aufnimmt.
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