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Vertrauliche Unterlagen der Weltsynode sind auf ungesichertem Server gespeichert: Bericht

Weltsynode zur Synodalität am 10. Oktober 2023

Berichte über die privaten Beratungen der Teilnehmer an der Synode zur Synodalität sind über einen ungesicherten Server zugänglich, wie das US-amerikanische katholische Nachrichtenportal „The Pillar“ am Freitag berichtete.

Die Aufzeichnungen, die laut „The Pillar“ für jeden mit der richtigen Internetadresse ohne Passwort zugänglich sind, umfassen die Listen der Arbeitsgruppen der Synode und die Berichte der Tischgruppen, die am Ende der ersten Diskussionsrunde der Synode eingereicht wurden.

„The Pillar“ erklärte, man wolle weder die Gruppenzuordnungen noch die Berichte veröffentlichten, „nachdem Papst Franziskus um ‚eine gewisse Zurückhaltung‘ in der Presseberichterstattung über den synodalen Prozess gebeten hat“.

Aber der am Freitag veröffentlichte Artikel ist eine große Verlegenheit für den Vatikan und ein außerordentlicher Bruch der Mauer der Geheimhaltung, welche die Synodenleitung seit Beginn der einmonatigen Versammlung am 4. Oktober aufrechtzuerhalten versucht hat. Unter anderem wirft der Artikel die Frage auf, wer sonst noch die ganze Zeit die angeblich vertraulichen Beratungen der Synode ausspioniert haben könnte.

Darüber hinaus stellt die Verfügbarkeit der Zuweisungen zu den Kleingruppen der Synode die Entscheidung der Organisatoren in Frage, die Informationen nicht an die Medien weiterzugeben. Paolo Ruffini, der Präsident der Informationskommission der Synode, hatte zuvor erklärt, er kenne die Zuweisungen nicht und sei nicht bereit, sie zu beschaffen und an die Presse weiterzugeben.

Die Zuweisungen haben für Kontroversen gesorgt, da abweichend von der bisherigen Praxis nicht alle Synodenmitglieder mit der Behandlung aller Themen betraut wurden. Dies hat die Befürchtung aufkommen lassen, dass die Berichte der Tischgruppen nicht die Ansichten der gesamten Versammlung widerspiegeln könnten – insbesondere bei kontroversen Themen wie der Seelsorge für Menschen, die mit Homosexualität zu tun haben oder sich als Transgender bezeichnen sowie der Möglichkeit, den Diakonat für Frauen zu öffnen.

Die Berichte der Tischgruppen werden eine wichtige Grundlage für ein zusammenfassendes Dokument der einmonatigen Versammlung sein, das wiederum den Ausgangspunkt für die zweite und letzte Synodenversammlung im Oktober 2024 bilden soll.

Darüber hinaus lässt die allgemeine Beschreibung der Berichte der Tischgruppen im Artikel von „The Pillar“ Zweifel an der schon lange bestehenden Behauptung der Verantwortlichen der Synode aufkommen, wonach sich die Versammlung vom 4. bis zum 29. Oktober nicht auf die Lehre der Kirche konzentrieren werde, sondern darauf, wie die Kirche ihre Mitglieder besser einbeziehen kann. Laut „The Pillar“ „betonten einige Arbeitsgruppen zwar die Treue zur Lehre, aber mindestens ein Bericht forderte die Kirche auf, die Lehre zur Sexualmoral zu überdenken“.

Diese Feststellung deckt sich mit den jüngsten Äußerungen Ruffinis auf einer Pressekonferenz, wonach einige Synodenmitglieder „eine größere Unterscheidung über die Lehre der Kirche zum Thema Sexualität“ gefordert haben, während andere sagten, es bestehe „keine Notwendigkeit für diese weitere Unterscheidung“.

Allgemein stellte „The Pillar“ fest, die Berichte der Arbeitsgruppen spiegelten die „von den vatikanischen Pressebüros bereitgestellten Synoden-Updates“ wider.

„The Pillar“ erklärte, man habe am 12. Oktober auf den ungesicherten Server zugegriffen, nachdem das Nachrichtenportal von einer ungenannten Quelle darauf aufmerksam gemacht worden sei, und habe „sofort das Dikasterium für Kommunikation des Vatikans benachrichtigt“. Vertreter des Vatikans haben auf die Bitte von CNA, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, um einen Kommentar nicht reagiert, und es wurde nicht bestätigt, dass der Zugang zum Server eingeschränkt wurde.

Der offensichtliche Kommunikationspatzer scheint die Bemühungen von Papst Franziskus zu untergraben, die Synodensitzungen vertraulich zu halten. Den Mitgliedern ist es nicht erlaubt, den Inhalt der Diskussionen in der vatikanischen Audienzhalle zu veröffentlichen, und auch die Tischberichte und die Reden aus dem Plenum werden nicht freigegeben. Papst Franziskus hat gesagt, diese Einschränkungen der Transparenz seien notwendig, um den Synodenmitgliedern zu ermöglichen, „sich frei auszudrücken“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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