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Papst Franziskus: Jesus Christus gibt „jedem von uns seine eigene Identität“ zurück

Papst Franziskus

Papst Franziskus hat erklärt, die Worte Jesu im Evangelium über die kaiserliche Steuer – „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ – würden manchmal verkürzt oder gar falsch verstanden, „um über die Beziehungen zwischen Kirche und Staat, Christen und Politik zu sprechen“.

Häufig würden die Worte Jesu „so interpretiert, als ob Jesus ‚Kaiser‘ und ‚Gott‘, also die irdische und die geistliche Wirklichkeit trennen wollte“, so Franziskus beim Angelus am Sonntagmittag. „Auch wir denken manchmal so: Der Glaube mit seinen Praktiken ist eine Sache, das tägliche Leben eine andere. Das ist eine Form von ‚Schizophrenie‘, als ob der Glaube nichts mit dem wirklichen Leben zu tun hätte, mit den Herausforderungen der Gesellschaft, mit sozialer Gerechtigkeit, mit Politik und so weiter.“

„In Wirklichkeit will Jesus uns helfen, ‚Kaiser‘ und ‚Gott‘ an ihren jeweiligen Platz zu stellen“, erklärte der Pontifex. „Die Sorge für die irdische Ordnung, die Polis, gehört dem Kaiser – das heißt, der Politik, den zivilen Institutionen, den sozialen und wirtschaftlichen Prozessen, und wir, die wir in diese Realität eingetaucht sind, müssen der Gesellschaft zurückgeben, was sie uns bietet, indem wir unseren Beitrag als verantwortungsbewusste Bürger leisten, indem wir uns um das kümmern, was uns anvertraut ist, indem wir Recht und Gerechtigkeit in der Arbeitswelt fördern, indem wir ehrlich unsere Steuern zahlen, indem wir uns für das Gemeinwohl engagieren usw.“

„Gleichzeitig bekräftigt Jesus jedoch die grundlegende Tatsache, dass der Mensch Gott gehört: der ganze Mensch und jedes menschliche Wesen“, betonte Papst Franziskus.

„Wir verstehen also, dass Jesus jedem von uns seine eigene Identität zurückgibt“, schloss der Papst. „Auf der Münze dieser Welt ist das Bild des Kaisers abgebildet, aber welches Bild trägst du in dir selbst? Wem gehört das Bild deines Lebens? Erinnern wir uns daran, dass wir dem Herrn gehören, oder lassen wir uns von der Logik der Welt prägen und machen Arbeit, Politik und Geld zu unseren Götzen, die es anzubeten gilt?“

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