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Wie die „Jugend für das Leben“ in Deutschland sich für die Ungeborenen engagiert

Carmen Czampiel (rechts) mit einer Mitstreiterin bei einer Aktion der „Jugend für das Leben“

In einer Welt, in der die Diskussionen über ethische Fragen oft von lauten Stimmen und polarisierenden Meinungen dominiert werden, gibt es jene, die beharrlich für ihre Überzeugungen eintreten – manchmal auch gegen den Strom. Carmen Czampiel ist eine solche Stimme. Als Referentin der „Jugend für das Leben“ (JfdL), die wiederum Teil der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) ist, setzt sie sich für das Recht auf Leben ein – von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. CNA Deutsch sprach mit Czampiel über ihre Arbeit, ihre Motivation und die Herausforderungen, die mit dem Eintreten für das Lebensrecht in der heutigen Gesellschaft einhergehen.

Was ist Ihre persönliche Motivation, sich für das Lebensrecht von Ungeborenen engagieren? Wie sind Sie zu ALfA und schließlich zur „Jugend für das Leben“ gekommen?

Ich habe mich in meiner Jugendzeit gefragt, was meine „Berufung“ ist und wie ich mich in die Gesellschaft einbringen kann, um Menschen zu helfen und Gutes zu tun, sodass ich weitergeben kann,  was ich selber an Gutem empfangen habe. Diese Überlegungen haben mich dazu geführt, meinen Fokus auf die Tätigkeit im Lebensrecht zu legen und mich besonders für Frauen im Schwangerschaftskonflikt und Mütter einzusetzen, ihnen beizustehen, für sie da zu sein und ihnen zu helfen wie es mir möglich ist. Ich finde, Frauen sollten füreinander da sein und sich unterstützen. Darüber hinaus ist mir „richtige“ Aufklärung wichtig. Es muss klar sein, was bei einer Abtreibung wirklich passiert und welche gesundheitlichen und psychischen Folgen dies für eine Frau haben kann.

Mit ca. 18 Jahren bin ich dann über persönliche Kontakte zu ALfA und zur JfdL gekommen. Zuerst war ich ehrenamtlich aktiv und nun arbeite ich hauptberuflich dort. Ich bin sehr glücklich, dass ich in meinem Beruf eine „Berufung“ gefunden habe und die oben geschilderten Anliegen mit einem tollen Team umsetzen kann.

Was ist das Ziel oder die Mission von ALfA und JfdL?

Die „Jugend für das Leben“ ist die Jugendorganisation der Aktion Lebensrecht für Alle. Wir treten für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes einzelnen Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, krank oder gesund, alt oder jung. Unser Verein möchte in Politik und Gesellschaft das Bewusstsein stärken, dass wir das Recht auf Leben in jeder Phase achten und schützen müssen. Mit verschiedenen Hilfsprogrammen und Bildungsangeboten setzen wir uns aktiv für Frauen und Familien in Not ein.

Welche Rolle spielt Religion in Ihrer Argumentation für das Lebensrecht von Ungeborenen, und wie gehen Sie mit ethischen Fragen um, die sich aus komplexen medizinischen Situationen ergeben, bei denen das Leben der Mutter durch die Schwangerschaft gefährdet ist?

Religion spielt in meiner Argumentation für das Lebensrecht keine Hauptrolle, denn das Recht auf Leben gilt es immer zu schützen und es ist unabhängig von Religion, Alter und Herkunft ein universelles Menschenrecht.

Kritiker behaupten, dass die Pro-Life-Bewegung oft wenig Rücksicht auf die sozialen und wirtschaftlichen Umstände der Frauen nimmt, die vor einer Entscheidung zur Abtreibung stehen. Wie würden Sie darauf reagieren?

Wir tun genau das Gegenteil. Dort wo staatliche Hilfen und Hilfsstrukturen versagen, bieten wir den Frauen unbürokratische finanzielle, materielle Unterstützung und Hilfen an. Ich sehe es als Versagen des Staates an, dass wirtschaftliche Umstände – im wohlhabenden Deutschland – immer noch einen Abtreibungsgrund darstellen.

In welchen konkreten Aktivitäten und Kampagnen sind Sie involviert?

Wir von der Jugend für das Leben bieten den jungen Erwachsenen drei Schwerpunkte an. Die Bildungsarbeit, die Öffentlichkeitsarbeit und größere Events. Circa ein Mal im Monat organisieren wir eine Pro Life City Tour in einer größeren Stadt Deutschlands. Wir treffen uns vorab mit einer Gruppe, für die es einen Impuls gibt, wie man im Lebensrecht wertschätzend kommuniziert und was es alles zu beachten gibt. Danach gehen wir gemeinsam in die Stadt und verteilen Rosen, an die ein Anhänger gebunden ist, der darauf aufmerksam macht, dass wir Schwangere im Konflikt unterstützen. Außerdem verteilen wir kleine Gummibärchen-Packungen mit einer Visitenkarte, auf der steht, dass ein Embryo in der 9. Schwangerschaftswoche die Größe eines Gummibärchens hat. Diese Aktionen versuchen, das Bewusstsein für das Leben aufzuzeigen. Mit dem Schenken einer Rose, das den beschenkten Frauen meistens ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, können Türen geöffnet werden. Wir kriegen meistens sehr positive Rückmeldungen der Passanten, wenn sie von unserer Aktion und unserem Anliegen hören.

Welche Herausforderungen und Widerstände haben Sie in Ihrer Arbeit erlebt, und wie gehen Sie damit um?

Ich bin seit zehn Jahren im Lebensrecht aktiv und wir wurden noch nie so sehr „bekämpft“ wie in dieser Zeit. Uns wird Gewalt angedroht, wir erleben Vandalismus und wir werden ständig beleidigt. Noch mehr erschrecken mich aber die Falschinformationen, die den Schülerinnen und Schülern an Schulen beigebracht werden. An vielen Schulen lernen die Jugendlichen von Lehrkräften oder Sexualpädagogen, dass Abtreibungen harmlos seien und nur Schwangerschaftsgewebe abgesaugt oder abgestoßen werden. Daraus resultiert nicht selten eine Entscheidung gegen das Kind, weil die Abtreibung verharmlost wird. Wir erleben sehr oft, dass Frauen ihre Entscheidung bereuen. Für solche Fälle haben wir nun auch ein neues Hilfsprojekt „Schattenkind – vom Schatten zum Licht“ gestartet, bei dem Berater und Beraterinnen Personen, die unter einer Abtreibung leiden, unterstützen, beraten und begleiten.

Haben Sie konkrete Pläne oder Projekte für die Zukunft, die Sie gerne teilen möchten?

Wir möchten an viele Schulen gehen, dort Aufklärungsarbeit leisten und mit vielen jungen Erwachsenen über das wichtige Thema sprechen sowie Schwangere, Mütter, Väter und Familien unterstützen. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der jedes Kind willkommen ist und jede Schwangere, die Hilfe und Unterstützung erhält, die sie braucht.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Welche Möglichkeiten bieten sich jungen Menschen, für das Lebensrecht von Ungeborenen in der „Jugend für das Leben“ einzutreten?

In der Jugend für das Leben kann sich jeder individuell mit seinen Talenten und Fähigkeiten einbringen. Es ist wirklich für jeden etwas dabei. Von Workshops, Vorträgen und Schuleinsätzen über Pro Life City Touren, Märschen für das Leben bis hin zu Social Media, Debattierabenden und Podcasts ist unser Angebot wirklich sehr vielfältig.

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