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Bischof Wilmer von „Solidaritätsreise“ ins Heilige Land zurückgekehrt

Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM und Bischof Heiner Wilmer SCJ

Bischof Heiner Wilmer SCJ ist von seiner „Solidaritätsreise“ ins Heilige Land zurückgekehrt, das sich seit rund einem Monat im Kriegszustand befindet. Der Bischof von Hildesheim war unterwegs in seiner Funktion als Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax, die sich als „Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen“ versteht, „die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind“.

„Ich bin nicht hierhergekommen, um Ratschläge zu erteilen, sondern um zuzuhören, zu lernen und besser zu verstehen“, betonte Wilmer nach Abschluss der Reise. „In vielen Gesprächen habe ich gespürt, wie sehr sich die Menschen im Heiligen Land danach sehnen, dass ihre schmerzhafte Situation wahrgenommen wird.“

„Es kommt darauf an, sie nicht alleine zu lassen“, mahnte der Bischof. „Es ist eine Zeit, in der es darauf ankommt zuzuhören und nicht vorschnell von Versöhnung zu sprechen. Denn wer von Versöhnung reden will, muss erst vom Unversöhnten sprechen. Alles andere würde von den Verletzten als mangelnder Respekt vor ihren Wunden erlebt werden.“

Wilmer hatte sich von Mittwoch bis Sonntag mit zahlreichen Vertretern der Kirche im Heiligen Land sowie mit Vertretern anderer Konfessionen bzw. Religionen getroffen.

Wie die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) zusammenfasste, sei bei eine Begegnung mit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM, deutlich geworden, „wie sehr sich die Kirche im Heiligen Land darum bemüht, an der Seite aller Opfer zu sein. Zugleich erlebt sie durch die wachsenden Konflikte zwischen Juden und Muslimen, dass sie erheblich unter Druck und auch Verdächtigungen gerät. Der Riss zwischen Palästinensern und Israelis ist auch in der Kirche spürbar.“

„In der Begegnung mit Pater Gabriel Romanelli [IVE], katholischer Pfarrer von Gaza, wurde das Ausmaß der humanitären Katastrophe für die Bevölkerung in Gaza ersichtlich“, hieß es weiter. „Pater Romanelli betonte, dass die Hilfe für die Bevölkerung in Gaza überlebenswichtig sei. Es wäre unannehmbar, die Situation in Gaza als Kollateralschaden schulterzuckend hinzunehmen.“

Bisschof Wilmer sagte: „Das Zeugnis der Christinnen und Christen im Heiligen Land ist nicht nur bedeutsam für Israel und Palästina – es ist von großer Wichtigkeit für die Weltkirche. Die Christinnen und Christen stehen dafür, dass Unrecht und Gewalt nicht das letzte Wort haben werden und treten dafür ein, die Welt mit den Augen der Verwundeten zu sehen.“

„Die Situation im Heiligen Land ist zutiefst von Gewalt und Misstrauen geprägt“, so der Bischof. „Es steht der Verdacht im Raum, dass unter dem Deckmantel der Selbstverteidigung der Gewalt nicht die erforderlichen Grenzen gesetzt werden. Auch legitime Selbstverteidigung entbindet nicht von der Pflicht, die Zivilbevölkerung zu schützen.“

„Beeindruckt hat mich, dass ich Menschen getroffen habe, die trotz all der Gewalt, all des Misstrauens, all der Verwundung an der Vision eines friedlichen Zusammenlebens festhalten und die bereit sind, sich unter erheblichen Risiken dafür einzusetzen“, betonte Wilmer. „Diese Menschen verdienen unsere Solidarität.“

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