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ZdK sieht „deutliches Signal“ in neuer Studie über Kirchenmitgliedschaft

Irme Stetter-Karp

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sieht in den Ergebnissen der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU), an der erstmals auch die katholische Kirche beteiligt war, „ein deutliches Signal, Veränderungen entschlossen vorantreiben zu müssen“.

Aus der Untersuchung geht etwa hervor, dass sich bereits im Jahr 2040 – und nicht erst, wie bisher vermutet, im Jahr 2060 – die Zahl der Mitglieder in der katholischen Kirche halbieren wird (CNA Deutsch berichtete).

Für ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp gilt angesichts der Untersuchung: „Wir sehen klar, dass der Wandel der Kirche in der postmodernen Gesellschaft nicht schnell und nicht nachhaltig genug gelingt.“

„Gerade die katholische Kirche erlebt zudem einen massiven Vertrauensverlust in der Gesellschaft“, führte sie aus. „Gleichzeitig erfahren wir: Kirchenmitglieder, Mitglieder anderer Religionen so wie Konfessionslose erwarten von den Kirchen soziales und politisches Engagement. Das ZdK nimmt sich genau dieser Forderung an.“

„Dass die Kirche als Kämpferin für Klimaschutz, für Menschenwürde und für sozialen Ausgleich in der Gesellschaft gesehen und immer wieder angefragt wird, bestätigt das ZdK und seine Arbeit im gesellschaftspolitischen Raum“, zeigte sich Stetter-Karp überzeugt. „Dieses Engagement müssen wir aber weiter mit Reforminitiativen in der Kirche verbinden. Die Untersuchung bescheinigt dem Synodalen Weg die richtige Richtung.“

„Ein hoher Prozentsatz der Befragten verlangt Dinge, die wir auf der Agenda haben“, betonte sie. „Beispiele dafür: 78 Prozent aller befragten Katholik*innen möchte, das Priester heiraten dürfen. 58 Prozent fänden es richtig, homosexuelle Partnerschaften zu segnen. Und 87 Prozent aller befragten Katholik*innen wollen, dass Führungspersonen in der Kirche demokratisch gewählt werden. Es ist entscheidend, dass wir diese Forderungen als Auftrag verstehen, auf dem Synodalen Weg voranzukommen. Die Studie zeigt deutlich: Katholik*innen treten vor allem aus Wut und Zorn über ausbleibende Veränderungen aus ihrer Kirche aus, Protestant*innen vor allem deshalb, weil ihnen die religiösen Inhalte gleichgültig geworden sind. Von daher ist es alles andere als egal, ob Veränderungen in der katholischen Kirche kommen.“

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf war bei der Vorstellung der KMU am Dienstag zurückhaltender und betonte: „Es gibt eine Kernbotschaft, die wir nicht aufgeben.“ Man werde „weiter am Osterfest über die Auferstehung Jesu predigen und nicht über Parteipolitik“.

Im Übrigen rechne er nicht damit, dass sich der „Schub der Säkularisierung“ aufhalten lasse: „Die Kirche wird auch nicht gerettet, wenn der Zölibat aufgegeben wird.“ Wenn er sich als Bischof für Reformen einsetze, was er durchaus tue, dann nicht aufgrund des Drucks einer Statistik, „sondern weil ich der Überzeugung bin, dass diese aus der Herleitung meines Glaubens richtig sind“. Es komme nicht auf das Abfragen von Mehrheiten an, sondern auf die inhaltliche Motivation. Entscheidend sei, dass die Reformen dem Evangelium gemäß seien.

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