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In Mali entführter deutscher Priester nach einem Jahr freigelassen

Pater Hans-Joachim Lohre MAfr

Der im afrikanischen Mali entführte deutsche Priester Hans-Joachim Lohre ist nach rund einem Jahr der Gefangenschaft wieder freigelassen worden, wie verschiedene Medien berichteten. „Die Umstände seiner Freilassung sind noch unklar“, so der vatikanische Fidesdienst.

„Die Freilassung wurde Berichten zufolge direkt von der deutschen Regierung ausgehandelt, und der Missionar wurde, nachdem er von seinen Entführern freigelassen und den malischen Behörden übergeben worden war, sofort von Vertretern der deutschen Behörden in Gewahrsam genommen und über Nacht mit einem Sonderflug nach Deutschland gebracht“, hieß es.

Lohre ist Mitglied der Gesellschaft der Missionare von Afrika, besser bekannt als Weiße Väter. Der 66-Jährige wirkte seit mehr als 30 Jahren in Mali und war im interreligiösen Dialog engagiert.

„Am Tag der Entführung sollte der Missionar eine Messe in der Gemeinde Kalaban Coura feiern“, berichtete der Fidesdienst. „Sein Auto war vor seinem Haus geparkt, und die Ermittler fanden später die abgeschnittene Kreuzkette des Priesters neben seinem Fahrzeug.“ Offiziell bekannte sich niemand zu der Entführung, sie wurde aber mit einer islamistischen Gruppierung in Verbindung gebracht.

Mali war bis 1960 unter französischer Kolonialherrschaft. Das Land ist seither von großer Instabilität geprägt. Zuletzt kam es 2021 zu einem Militärputsch – dem dritten in der noch jungen Geschichte des unabhängigen Mali. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Christen sind maximal fünf Prozent der Einwohner. Die Christenverfolgung hat zuletzt deutlich zugenommen.

Die deutsche Bundeswehr ist seit 2013 in Mali im Einsatz. Sie ist dort Teil der UN-Mission, die allerdings bis Ende des Jahres auslaufen soll. Die Bundeswehr erklärt auf ihrer Internetseite, die Mission „sollte unter anderem die Einhaltung eines Abkommens für Frieden und Aussöhnung zwischen ehemaligen Bürgerkriegsparteien absichern. Die neue malische Militärregierung entschied im Juni 2023 die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen zu beenden und forderte den Abzug aller UN-Kräfte aus ihrem Land. Daher zieht die Bundeswehr nun schrittweise und abgestimmt mit den Vereinten Nationen, Partnernationen und den malischen Behörden aus dem Land ab.“

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