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Nach offenem Konflikt: Bischof Bätzing und Erzbischof Gądecki sprechen sich aus

Erzbischof Stanisław Gądecki und Bischof Georg Bätzing

Nach dem offenen Konflikt zwischen dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Präsident der polnischen Bischofskonferenz haben sich die beiden am Rande der jährlichen Vollversammlung des Rats der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Montagabend ausgesprochen. Das teilte die DBK am Dienstag mit.

Bischof Georg Bätzing erklärte: „Erzbischof Gadecki und ich haben uns gestern Abend zu Beginn der Vollversammlung der [CCEE] und bevor wir miteinander die Heilige Messe gefeiert haben über die entstandenen Irritationen ehrlich ausgesprochen.“

In einem am Sonntag veröffentlichten Schreiben hatte Bätzing dem polnischen Erzbischof Stanisław Gądecki „unsynodales und unbrüderliches Verhalten“ vorgeworfen, nachdem dieser in einem Brief an Papst Franziskus scharfe Kritik am deutschen Synodalen Weg geübt hatte.

„In Ihrer Darstellung legen Sie großen Wert darauf, Ihre eigene Katholizität dem Widerspruch zur katholischen Lehre, den Sie der katholischen Kirche in Deutschland vorwerfen, gegenüberzustellen“, so Bätzing an Gądecki. „Ich frage mich allerdings, mit welchem Recht es der Vorsitzende der Bischofskonferenz einer Kirche wagt, über die Katholizität einer anderen Kirche und ihres Episkopats zu urteilen. Lassen Sie mich daher klarstellen, dass ich den Brief des Erzbischofs für eine massive Überschreitung seiner Autorität halte.“

Nach der Begegnung am Montagabend sagte Bätzing nun: „Wir waren uns einig, dass es für die [Kirche] in beiden Ländern keine leichten Zeiten sind – und dass wir als Nachbarn gerade in diesen Zeiten zusammenstehen wollen, auch wenn wir kulturelle Unterschiede in der legitimen Vielfalt des Katholischen wahrnehmen und darin unseren Weg in eine gute Zukunft suchen, in der wir den Menschen wie zu allen Zeiten die Frohe Botschaft bezeugen wollen.“

„Entstehende Fragen und mögliche Missverständnisse in der gegenseitigen Wahrnehmung sollen künftig in bewährter Weise in der Deutsch-Polnischen Kontaktgruppe angesprochen und miteinander geteilt werden“, betonte Bätzing. „Dort ist ein guter Ort des Gesprächs miteinander.“

Erzbischof Stanisław Gądecki gehört seit mehreren Jahren zu den deutlichsten Kritikern des deutschen Synodalen Wegs. Aber auch aus dem Vatikan sowie von Bischöfen aus aller Welt hat es in den letzten Jahren Worte der Besorgnis und des Widerstands gegeben. In Deutschland geht der Synodale Weg unterdessen unbeirrt weiter: Über einen Synodalen Ausschuss soll er bis 2026 in einem Synodalen Rat offiziell verstetigt werden.

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