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Deutsche Bischofskonferenz erinnert an Einführung des neuen Gotteslobs vor zehn Jahren

Gotteslob

Am Donnerstag hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) an die Einführung des neuen Gotteslobs im deutschen Sprachgebiet vor genau zehn Jahren erinnert. Die deutschsprachigen Bischöfe präsentierten an diesem Tag das überarbeitete Gebet- und Gesangbuch, welches seinen Vorgänger von 1975 ablöste.

Bischof Stephan Ackermann, der Vorsitzende der DBK-Liturgiekommission, verwies auf die Anfänge: „Allein für die Erstauflage des neuen Gotteslob sind unglaubliche 3,6 Millionen Exemplare in Druck gegangen. Jetzt, zehn Jahre nach der Einführung, blicken wir auf eine Gesamtauflage von rund sieben Millionen Büchern zurück.“

Derzeit sind 30 verschiedene Diözesan- und Diözesanverbundausgaben des Gotteslobs verfügbar, die in rund 115 unterschiedlichen Varianten erscheinen. Diese umfassen eine Vielzahl an Ausführungen, darunter Standardversionen, Ausgaben in Großdruck, sowie Varianten in Kunstleder und Echtleder.

Ackermann, der Trierer Bischof, verwies auf die Herausforderungen des Projekts. „Es erforderte viel Mut, ein Projekt von solcher Dimension und Tragweite anzugehen“, erklärte er. „Ein katholisches Gebet- und Gesangbuch für weite Teile des Sprachgebiets, in einer Zeit rasanter Säkularisierung und gesellschaftlicher Ausdifferenzierung – eigentlich damals ein echtes Wagnis. Aber, es ist gelungen.“

Das neue Gotteslob dient als Grundlage für die Gestaltung der Liturgie und bietet Hilfen für das persönliche Gebet. Es fungiert als Liederbuch mit einer Mischung aus alten und neuen Kirchenliedern. Als Gebet- und Andachtsbuch enthält es Gebete und Litaneien. Im liturgischen Kontext bietet es Abläufe für Gottesdienste und Sakramente.

Für Familien gibt es Vorlagen für christliche Rituale und Gebete, etwa die Segnung des heimischen Adventskranzes. Es fungiert auch als Bibelbuch mit Impulsen zur Bibellektüre. Als Nachschlagewerk bietet es Informationen zu Glaubensinhalten und kirchlichen Festen.

Hintergrund: Geschichte der Gesangbücher

Seit dem Mittelalter wurden in Klöstern handgefertigte liturgische Bücher hergestellt, darunter auch Chorbücher mit gregorianischen Gesängen, die oft reich verziert waren. Der Buchdruck machte Gebet- und Gesangbücher später erschwinglicher und allgemein zugänglich. Ab dem 17. Jahrhundert entstanden erste diözesane Liederbücher, und im Jahrhundert darauf nahm die Bedeutung deutscher Lieder während der heiligen Messe zu.

Diese Entwicklung führte im 19. Jahrhundert zu Eigengebetbüchern in den deutschen Diözesen, welche bis 1975 genutzt wurden und die Basis für das heutige Gotteslob bildeten. Als Beispiele sind hier das „Canta Bona“ für das Bistum Hildesheim oder das „Oremus“ für das Bistum Aachen zu nennen. Das erste überdiözesane geistliche Liederbuch war das 1937 veröffentlichte „Kirchenlied“, welches ursprünglich für Jugendliche konzipiert war, aber bald in allen Altersgruppen Anklang fand.

Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils gründete sich 1965 eine Arbeitsgruppe, um ein einheitliches, überdiözesanes Gebet- und Gesangbuch zu schaffen, welches 1975 als Gotteslob veröffentlicht wurde. Die Motivation war, die Teilnahme am Gottesdienst in allen deutschsprachigen Regionen zu ermöglichen und eine Harmonisierung mit protestantischen Liedern für ökumenische Gottesdienste zu fördern.

Nach einer zehnjährigen Planungsphase wurde am Ersten Advent 2013 eine aktualisierte Version des Gotteslobs in den katholischen Gemeinden im deutschen Sprachraum eingeführt.

Bischof Ackermann ist vom Gotteslob überzeugt: „Das große, vielfältige Angebot, der Mix aus Überregionalität und Lokalität, aus Alt und Neu, eine wertige, zeitgemäße Aufmachung und das klare Konzept – das alles zusammen macht das Gotteslob zu diesem einzigartigen Erfolgsmodell.“

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