München, 04 Januar, 2024 / 9:45 AM
Obwohl sich die Kämpfe vorwiegend auf den Gaza-Streifen konzentrieren, hat der Krieg im Heiligen Land auch Auswirkungen auf die christliche Minderheit in den weiteren Palästinensischen Gebieten. Vom weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) zusammengetragene Informationen ergeben, dass nach den Terroranschlägen und der israelischen Gegenwehr in Ostjerusalem und im Westjordanland über 4500 Christen aktuell ohne Arbeit sind – das entspricht über acht Prozent der christlichen Bevölkerung in diesen beiden Territorien.
Tourismus ist zusammengebrochen
„Die meisten Christen dort arbeiten im Tourismussektor. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt als Reiseführer, Hotelangestellte, Ladeninhaber, Verkäufer oder Kunsthandwerker“, erklärte der Projektdirektor von „Kirche in Not“, Marco Mencaglia. Mit Kriegsausbruch sei der Tourismus nahezu vollständig zum Erliegen gekommen, weshalb viele Menschen von heute auf morgen ohne Einkommen dastünden. „Darüber hinaus sind täglich mehrere hundert christliche Arbeitskräfte zum Arbeiten auf israelisches Staatsgebiet gefahren. Durch die Schließung der Grenzen ist dies nun ebenfalls nicht mehr möglich“, sagte Mencaglia.
Um den arbeitslosen Menschen und ihren Familien beizustehen, hat „Kirche in Not“ in Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem einige Sofortmaßnahmen ergriffen: Betroffene Personen erhalten Lebensmittelgutscheine oder Mietzuschüsse, „damit Familien in ihrer Wohnung bleiben können und nicht zwangsgeräumt werden“, betonte der Projektdirektor. Auch unterstützt „Kirche in Not“ die Versorgung von chronisch kranken Personen, den Betrieb kleinerer Unternehmen und übernimmt die Ausbildungsgebühren für Schüler und Studenten.
Nachhaltige Hilfe
Um jedoch den Menschen nachhaltiger zu helfen und sie in krisensichere Tätigkeiten zu bringen, wird das Hilfswerk im neuen Jahr auch die Ausbildung von Jugendlichen in technischen Berufen sowie Existenzgründerprogramme für Kleinunternehmen unterstützen, berichtete Mencaglia: „So helfen wir der christlichen Minderheit, neue Qualifikationen zu erwerben. Das ist auf lange Sicht besser, denn es trägt dazu bei, die Christen in ihrer Heimat zu verankern und von der Auswanderung abzuhalten.“
Nach Beginn des Kriegs im Heiligen Land hat „Kirche in Not“ Hilfen für die humanitäre Versorgung von Christen im Gaza-Streifen, im Westjordanland und in Ost-Jerusalem auf den Weg gebracht. Auf israelischem Staatsgebiet unterstützt das Hilfswerk Projekte für christliche Arbeitsmigranten.
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