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Papst Franziskus: Segnungen erfordern keine „moralische Vollkommenheit“

Papst Franziskus mit Mitgliedern des Dikasteriums für die Glaubenslehre

Papst Franziskus hat am Freitag die Position des Vatikans zur Segnung homosexueller Verbindungen klargestellt. Er bekräftigte die jüngste Erklärung Fiducia supplicans und betonte, dass „moralische Vollkommenheit“ keine Voraussetzung für eine Segnung sei.

Das Dokument vom 18. Dezember 2023, das vom Dikasterium für die Glaubenslehre (DDF) veröffentlicht wurde, erlaubt nicht-liturgische Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare und andere in „irregulären Situationen“, einschließlich derer, die geschieden und wiederverheiratet sind.

Der Pontifex richtete seine Bemerkungen an die Mitglieder des Glaubens-Dikasteriums und bot ihnen eine Anleitung für den Umgang mit Fragen des Glaubens, der Menschenwürde und der sakramentalen Disziplin „angesichts des epochalen Wandels, der unsere Zeit kennzeichnet“.

„Die Absicht der ‚pastoralen und spontanen Segnungen‘ ist es, die Nähe des Herrn und der Kirche zu all jenen konkret zu zeigen, die sich in verschiedenen Situationen befinden und um Hilfe bitten, um einen Weg des Glaubens fortzusetzen – manchmal auch zu beginnen“, sagte Papst Franziskus in seiner Ansprache im Apostolischen Palast zum Abschluss der jährlichen Vollversammlung des Dikasteriums.

Der Papst betonte, dass diese Segnungen, die „außerhalb jedes Kontextes und jeder Form liturgischen Charakters erfolgen, keine moralische Vollkommenheit erfordern, um empfangen zu werden“.

„Wenn ein Paar spontan darum bittet, wird nicht die Vereinigung gesegnet, sondern einfach die Menschen, die gemeinsam darum gebeten haben. Nicht die Vereinigung, sondern die Menschen, natürlich unter Berücksichtigung des Kontextes, der Empfindlichkeiten, der Orte, an denen man lebt, und der geeignetsten Wege, dies zu tun“, so Papst Franziskus weiter.

Die Äußerungen von Papst Franziskus fallen in eine anhaltende Kontroverse über das Dokument Fiducia supplicans, das auf breite Kritik und Besorgnis darüber gestoßen ist, dass es missverstanden werden könnte.

Zuletzt schrieb Kardinal Joseph Zen SDB, der emeritierte Bischof von Hongkong, am 23. Januar in seinem Blog, dass Fiducia supplicans „Verwirrung stiftet“ und „viele Fragen unbeantwortet lässt“. Der 92-jährige Kardinal fuhr fort: Wenn der Präfekt des Dikasteriums, Kardinal Víctor Manuel Fernández, „eine Häresie begeht, indem er eine schwere Sünde als ‚gut’ bezeichnet, sollte der Präfekt dann nicht zurücktreten oder entlassen werden“?

In Bezug auf die umfassendere Mission des Glaubens-Dikasteriums verwies Papst Franziskus auf einen Brief, den er am 1. Juli 2023 an Fernández geschickt hatte, anlässlich dessen Ernennung zum Präfekten.

„Ich habe die Bedeutung der Anwesenheit von kompetenten Fachleuten in der Disziplinarabteilung unterstrichen, um Aufmerksamkeit und Strenge bei der Anwendung der aktuellen kanonischen Gesetzgebung zu gewährleisten“, sagte Papst Franziskus, „insbesondere bei der Behandlung von Fällen von Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker, und um Initiativen zur kanonischen Ausbildung von Oberhirten und Juristen zu fördern“.

Franziskus sprach auch über die strukturellen Reformen, die er in seinem Motuproprio Fidem servare aus dem Jahr 2022 für das Dikasterium vorgenommen hatte. Das Dikasterium wurde in zwei verschiedene Abteilungen unterteilt, eine für die Lehre und eine für die Disziplin, und die Aufgaben des Ehebüros wurden der Abteilung für die Lehre zugeordnet.

In Bezug auf die Sakramente erinnerte der Papst das Dikasterium daran, dass „von den Amtsträgern besondere Sorgfalt bei der Spendung der Sakramente und bei der Offenbarung der Gnadenschätze, die sie den Gläubigen vermitteln, verlangt wird“.

„Durch die Sakramente werden die Gläubigen fähig, zu prophezeien und Zeugnis abzulegen. Und unsere Zeit braucht besonders dringend Propheten des neuen Lebens und Zeugen der Nächstenliebe: Lasst uns daher die Schönheit und die heilbringende Kraft der Sakramente lieben und liebenswert machen“, fuhr er fort.

Der Heilige Vater wandte seine Aufmerksamkeit dem Leitprinzip der Menschenwürde zu.

„Als Christen dürfen wir nicht müde werden, auf dem Vorrang der menschlichen Person und der Verteidigung ihrer Würde unter allen Umständen zu bestehen“, sagte der Papst während der Audienz und zitierte aus seinem apostolischen Schreiben Laudate Deum aus dem Jahr 2023.

Mit Blick auf die Rolle des Glaubens merkte der Papst an, dass eine tiefere Reflexion, die von einer „größeren Leidenschaft“ geprägt ist, für die „Verkündigung und Kommunikation des Glaubens in der heutigen Welt, insbesondere unter den jungen Generationen“, notwendig sei. Er betonte auch die Notwendigkeit für das Glaubens-Dikasterium, sich auf die „Zentralität des Kerygmas [die Kernbotschaft des Evangeliums]“ zu konzentrieren, wenn es darum geht, „neue Sinnfragen“ anzugehen, die sich in der heutigen Gesellschaft stellen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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