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Bischof Feige warnt in Fastenhirtenbrief vor „Untergangsstimmung“

Bischof Gerhard Feige

In seinem Fastenhirtenbrief, der am kommenden Sonntag bzw. schon in den Vorabendmessen am Samstag verlesen werden soll, hat der Magdeburger Bischof Gerhard Feige vor einer „Untergangsstimmung“ gewarnt, die „wenig“ mit der biblischen Vorstellung einer „erfüllten Zeit“ zu tun habe.

„Schon lange merken wir, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann“, erläuterte der Bischof. „Dazu wird uns in Zukunft auch das Personal fehlen. Immer weniger Menschen stellen sich mit ihrem beruflichen Leben in den Dienst der Kirche. Nicht nur in Deutschland sinkt die Zahl der Priester. Zudem zeichnet sich bei uns auch eine ähnliche Entwicklung bei den Ständigen Diakonen sowie Gemeindereferentinnen und -referenten ab. Das erfüllt uns mit Sorge.“

Und dennoch gelte: „Die Zeit ist erfüllt! Der ‚Kairos‘, der richtige Augenblick ist jetzt. Und es liegt an uns allen, ihn nicht vorbeiziehen zu lassen, sondern ihn beim Schopfe zu packen und die uns möglichen Wege zu gehen.“

„Das Reich Gottes, von dem Jesus kündet, ist nicht bloß ein noch ausstehender Zustand in weiter Ferne, es ist vielmehr anfanghaft schon längst in unserer Welt angebrochen“, so der Bischof von Magdeburg. „Man kann es überall dort spüren, wo der Glaube lebt; wo Menschen in Wort und Tat das Evangelium miteinander teilen; wo Einrichtungen ihre Türen öffnen; wo sich Menschen für andere ehrenamtlich engagieren; wo Pfarreien und Gemeinden einladend sind und niemanden ausschließen; wo Lehrkräfte jungen Menschen zu der Erfahrung verhelfen, dass vor jedem Leistungsdruck und Anspruch die bedingungslose Annahme durch Gott steht.“

Alle Gläubigen, fasste Feige zusammen, stünden „gemeinsam in der Verantwortung, Zeuginnen und Zeugen des Reiches Gottes zu sein, inmitten unserer Gesellschaft, aber auch innerhalb unserer Kirche. Möglicherweise ist es allzu oft so, dass die Verantwortung dafür einigen Wenigen zugewiesen wird, die in einem besonderen Amt stehen. Doch denken wir größer! Wir alle sind fähig, von Gott und unserem Glauben zu sprechen – in unseren Familien und Freundeskreisen, am Arbeitsplatz und auch in der Liturgie.“

„Gerade in unserer Ortskirche, die zukünftig immer stärker vom Ehrenamt geprägt sein wird, sollen die Gottesdienstbeauftragten befähigt werden, den Verkündigungsdienst in der Liturgie mit entsprechender Qualifikation im Auftrag der Kirche auszuüben“, hieß es weiter. „Denken wir größer von der Wirkkraft des Evangeliums, an das wir glauben und das wir verkünden sollen, Sie und ich gemeinsam.“

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