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Katholischer Influencer: „Wir müssen unsere Plattformen in den sozialen Medien nutzen“

Sachin Jose

Sachin Jose erreicht mit seinem digitalen Apostolat auf X (vormals Twitter) über 148.000 Menschen mit dem katholischen Glauben. Er arbeitet als Journalist und Berater für soziale Medien. Seit über fünf Jahren berichtet Sachin über kirchliche Themen. CNA Deutsch sprach mit ihm über Kirche und Medien.

In einem Interview sagten Sie, das Wichtigste in Ihrem Leben sei Ihr katholischer Glaube. Warum ist das so?

Die katholische Kirche hat von Jesus den Auftrag erhalten, den Glauben zu lehren – eine Aufgabe, die sie seit zwei Jahrtausenden erfüllt. Durch die Kirche habe ich Jesus kennengelernt, und sie leitet mich auch weiterhin auf meinem irdischen Weg. Deshalb habe ich erklärt, dass der katholische Glaube das Wichtigste in meinem Leben ist. Außerdem bewundere ich zutiefst die Beiträge, die die Kirche in der Welt in verschiedenen Bereichen geleistet hat, unter anderem im Bildungs- und Gesundheitswesen. Die besten Bildungseinrichtungen des Mittelalters in Europa wurden von der katholischen Kirche gegründet. Das moderne Gesundheitssystem verdankt weltweit viel dem Beitrag der Kirche, auch in den Vereinigten Staaten. So wurde beispielsweise die Mayo Clinic in Minnesota, die als eines der besten Krankenhäuser der Vereinigten Staaten gilt, ursprünglich mit finanziellen Beiträgen von katholischen Nonnen gegründet.

Sie haben erwähnt, dass Sie glauben, dass der Glaube in der Öffentlichkeit nicht versteckt werden sollte. Warum sehen Sie das so?

Der Glaube ist nichts, was man verstecken sollte. Wenn wir Jesus kennenlernen, verspüren wir den Drang, seine Liebe mit anderen zu teilen. Wir sind aufgerufen, diesen Glauben offen in der Öffentlichkeit zu leben.

Sie haben auch gesagt, dass das Buch „Pardon, ich bin Christ“ von C. S. Lewis ein wichtiger Wendepunkt für Sie war. Was meinen Sie damit?

Wie Sie vielleicht wissen, war C. S. Lewis, der Autor bekannter Bücher wie „Die Chroniken von Narnia“, vor seiner Konversion Atheist. In „Pardon, ich bin Christ“ formuliert er das Christentum auf philosophischer und theologischer Ebene mit bemerkenswerter Klarheit. Als jemand, der auf der Suche nach der Wahrheit ist, fand ich sein Buch faszinierend, als ich es zum ersten Mal las, und es führte mich allmählich zu der Erkenntnis, dass das Christentum der rationalste Glaube ist.

Viele westliche Nationen befinden sich in einem Zustand der „Selbstzerstörung“, wie sie behaupten. Warum ist das so?

Die deutschsprachigen Menschen, die dies lesen, können die Selbstzerstörung ihrer Nation beobachten, wenn sie sich umsehen. Das gilt auch für andere westliche Länder. Ich möchte einen meiner Lieblings-Hirten, Kardinal Robert Sarah, zitieren, der einmal sagte: „Der Westen hat seine christlichen Wurzeln verleugnet. Ein Baum ohne Wurzeln stirbt.“

Die westliche Zivilisation hat vor einigen Jahrzehnten begonnen, ihre christlichen Wurzeln zu verleugnen, was zur Akzeptanz aller Arten von Unmoral und Verwirrung, einschließlich der Verwirrung durch die Gender-Theorie, geführt hat. Darüber hinaus scheint das entstandene Vakuum von Einzelpersonen und Gruppen gefüllt zu werden, die Hass auf den Westen und seinen christlichen Ursprung hegen.

Was können wir tun, um die westlichen Nationen zu retten? Die einzige Antwort ist eine Rückbesinnung auf den christlichen Glauben, die sofort erfolgen sollte, da es sonst keine Rückkehr mehr geben wird. Selbst der bekannte Atheist Richard Dawkins beklagte kürzlich den Untergang der christlichen Kultur. Zumindest sollten uns diese Ereignisse die Augen öffnen. Ich hoffe jedoch sehr, dass die Menschen beginnen, die Fehler zu erkennen, die sie gemacht haben.

Christen mit Migrationshintergrund tun ihr Bestes, um die westlichen Nationen neu zu evangelisieren. Während der Karwoche waren ihre Kirchen überfüllt. Ich glaube, das hat die Menschen, die dort seit Jahrhunderten leben, dazu inspiriert, sich wieder auf ihren christlichen Glauben und ihr Erbe zu besinnen. Es ist erwähnenswert, dass viele Kirchen im Westen eine hohe Besucherzahl für die diesjährige Osternacht meldeten.

In den sozialen Medien haben Sie zehntausende Follower auf Twitter und Instagram. Wie ist es möglich, den katholischen Glauben im digitalen Zeitalter wirksam zu verkünden und zu evangelisieren?

Als ich anfing, in den sozialen Medien aktiv zu sein, hatte ich keine Ahnung, dass ich so viele Menschen erreichen würde. Um uns herum geschehen viele gute Dinge. In der Osternacht sind Tausende von Menschen katholisch geworden, auch in den Vereinigten Staaten, wo wir die meisten Konvertiten hatten.

Wir müssen unsere Plattformen in den sozialen Medien nutzen, um diese großartigen Nachrichten, die um uns herum geschehen, zu verbreiten. Außerdem gibt es da draußen viele Menschen, die den katholischen Glauben auch unter schwierigen Umständen wirklich leben. Wenn wir über ihre Geschichten berichteten, würden Tausende davon inspiriert werden. Die sozialen Medien sind in dieser Zeit so mächtig, dass Gott durch uns Wunder tun wird, wenn wir sie effektiv nutzen.

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