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Drei ostdeutsche Bistümer wollen mit Arbeit an eigener Missbrauchsstudie beginnen

Erzbischof Heiner Koch

Auch in drei ostdeutschen Bistümern soll nun möglicher Missbrauch durch Geistliche aufgearbeitet werden. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs (IKA) der (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und der Katholischen Militärseelsorge.

Es werde bei der Studie, die in Bälde ausgeschrieben werden soll, um eine Untersuchung „des Umfangs und des Ausmaßes des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und schutz- oder hilfebedürftiger Erwachsener im Verantwortungsbereich der (Erz)Bistümer“ gehen.

Während manche Bistümer einen historischen oder einen juristischen Ansatz für ihre jeweiligen Studien wählten, hat sich die IKA für eine sozialwissenschaftliche Studie „mit der Ausrichtung auf das ‚Restorative Justice-Konzept‘ entschieden. Die drei zentralen Aspekte der Studie seien „die Betroffenen mit der Perspektive der Ermächtigung“, „die Täter mit der Perspektive der Verantwortungsübernahme“ sowie „die Gemeinden mit der Perspektive der Partizipation“.

Nach einer gemeinsamen Sitzung der IKA mit Erzbischof Heiner Koch von Berlin, Bischof Heinrich Timmerevers von Dresden-Meißen und Bischof Wolfgang Ipolt von Görlitz am 6. Mai 2024 habe man beschlossen, darum „zu bitten, einen entsprechenden Forschungsauftrag zügig in Auftrag zu geben. Dabei wird es von der Aufarbeitungskommission als essentiell angesehen, dass sie und der Betroffenenbeirat Ost in dem Vergabeprozess beteiligt werden.“

Der Betroffenenbeirat Ost der (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und der Katholischen Militärseelsorge dankte seinerseits „allen, die sich an der Seite der Betroffenen für die Freigabe der Studie eingesetzt haben“. Man fordere „die (Erz)Bischöfe von Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz auf, die wissenschaftliche(n) Studie(n) nun zügig öffentlich auszuschreiben und ein transparentes Vergabeverfahren durchzuführen“.

Erzbischof Koch erklärte, die Erstellung einer Studie sei „zielführend und wichtig“. Außerdem betonte er: „Für die beteiligten (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz begrüße ich ausdrücklich diese Entscheidung.“

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