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ZdK-Vize Söding optimistisch, „dass sich die Kirche ändern kann und wird“

Thomas Söding

Thomas Söding, der Neutestamentler und Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hat sich „optimistisch“ gezeigt, „dass sich die Kirche ändern kann und wird“.

In einem längeren Beitrag für den Pfarrbrief von St. Oliver in Laatzen außerhalb von Hannover für August, September und Oktober erklärte Söding, er habe „auch bewussten oder unbewussten Klerikalismus gesehen, Übergriffigkeit, die sich freundlich gibt, Überforderung, die sich ein geistliches Mäntelchen überzieht, und enorme Reibungsverluste, die durch ungelöste Rollenkonflikte im pastoralen Dienst entstehen. Deshalb bin ich überzeugt, dass sich Kirche ändern muss.“

„Die Notwendigkeit einer Reform ist groß“, so der Theologe, der auch beim deutschen Synodalen Weg eine prominente Rolle spielt. „Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist das Profil, aber auch die Macht des geistlichen Amtes gestärkt worden, in erster Linie von Pfarrern und Bischöfen.“

„In der Folge sind zwei Probleme entstanden“, führte er aus. „Zum einen müssen die Verantwortlichen die systemischen Dimensionen klerikalen Machtmissbrauchs auf ihre Kappe nehmen, zum anderen müssen neue Formen der Verantwortungsübernahme entwickelt werden, die imstande sind, die gewachsenen Kompetenzen vieler Menschen, die ohne Weihe in der Kirche, auch leitend, arbeiten, zu bündeln und die Motivationen selbstbestimmter Menschen, in der Kirche mitzuarbeiten, begründet zu stärken. Der gute Wille von leitenden Geistlichen reicht nicht aus.“

Mit Blick auf den Synodalen Weg verortete Söding „gerade beim Thema ‚Macht‘ und ‚Gewaltenteilung‘ eine hoch ideologische Defensivstrategie von Strukturkonservativen“, die „zwar nicht alles beim Alten belassen, aber die Definitionsmacht der Kleriker nicht aus der Hand geben“ wollen. „Angeblich sei dies mit der sakramentalen Grunddimension und der hierarchischen Grundstruktur der Kirche gegeben“, was aber „zu kurz gesprungen“ sei.

Das Kirchenrecht sei in diesem Zusammenhang „keine große Hilfe“, da es „einseitig die Vollmacht der Kleriker“ betone. „Es muss geändert werden, wie schon bei der Weltsynode Teil I im Oktober 2023 festgehalten wurde – ohne dass allerdings schon Beschlüsse gefasst worden wären.“

Die zuständigen vatikanischen Stellen hatten den deutschen Synodalen Weg immer wieder in die Schranken verwiesen – zuletzt mit Blick auf den Synodalen Ausschuss als Vorstufe zur Verstetigung des Synodalen Wegs in einem Synodalen Rat. Im Juni teilten die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und der Vatikan in einer gemeinsamen Erklärung mit, es werde „eine Änderung der Bezeichnung und verschiedener Aspekte des bisherigen Entwurfs“ für den Synodalen Rat gewünscht.

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