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Papst Franziskus betont: Weltsynode ist „keine parlamentarische Versammlung“

Papst Franziskus bei der Eröffnung der zweiten Sitzung der Weltsynode am 2. Oktober 2024

Papst Franziskus ist mit dem Dreiklang „die Stimme, die Zuflucht und das Kind“ in die zweite und letzte Sitzung der Weltsynode zur Synodalität gestartet. In diesem Zusammenhang unterstrich er, die Veranstaltung sei „keine parlamentarische Versammlung, sondern ein Ort des Zuhörens in Gemeinschaft“.

Mit einem Gottesdienst auf dem Petersplatz eröffnete er am Mittwochmorgen die rund vierwöchige Sitzung. Die gewöhnlich um diese Zeit stattfindende Generalaudienz fiel deshalb aus.

Der Pontifex verwies in seiner Predigt zunächst auf die biblische „Stimme des Engels“ und sagte, auch die Synode sei „ein Weg, bei dem der Herr uns die Geschichte, die Träume und die Hoffnungen eines großen Volkes in die Hände legt: von Schwestern und Brüdern, die in der ganzen Welt verstreut sind, die vom gleichen Glauben beseelt sind, die vom gleichen Wunsch nach Heiligkeit angetrieben werden, damit wir mit ihnen und für sie versuchen zu verstehen, welchen Weg wir gehen müssen, um dorthin zu gelangen, wohin der Herr uns führen will“.

Es gehe darum „sich mit Respekt und Aufmerksamkeit, im Gebet und im Licht des Wortes Gottes, all den Beiträgen zu nähern, die in diesen drei Jahren intensiver Arbeit, des Austauschs, der Aussprache und des geduldigen Bemühens um die Läuterung von Geist und Herz gesammelt wurden. Es geht darum, mit Hilfe des Heiligen Geistes die Stimmen zu hören und zu verstehen, d. h. die Ideen, Erwartungen und Vorschläge, um gemeinsam die Stimme Gottes zu erkennen, die zur Kirche spricht.“

„Hüten wir uns davor, aus unseren Beiträgen zu verteidigende Positionen oder durchzusetzende Agenden zu machen, sondern bieten wir sie an als Gaben, die wir teilen wollen, auch mit der Bereitschaft, das Eigene zu opfern, wenn dies dazu dienen kann, gemeinsam etwas Neues nach Gottes Plan ins Leben zu rufen“, mahnte Franziskus. „Andernfalls enden wir in Dialogen zwischen Tauben, in denen jeder versucht, ‚Wasser auf die eigene Mühle zu leiten‘, ohne auf die anderen und vor allem ohne auf die Stimme des Herrn zu hören.“

Nach dem Fokus auf „die Stimme“ leitete der Papst über zum Begriff „die Zuflucht“. „Unter uns, liebe Brüder und Schwestern, gibt es viele starke, gut vorbereitete Menschen, die fähig sind, sich mit kraftvollen Gedankengängen und brillanten Einsichten emporzuschwingen“, so Franziskus. „All dies ist ein Reichtum, der uns anspornt, uns antreibt, uns manchmal zwingt, offener zu denken und entschlossen voranzugehen, und der uns hilft, auch angesichts von Herausforderungen und Schwierigkeiten fest im Glauben zu bleiben.“

„Es handelt sich jedoch um eine Gabe, die zu gegebener Zeit mit der Fähigkeit kombiniert werden muss, die Muskeln zu entspannen und sich niederzubeugen, um einander eine einladende Umarmung und einen Ort der Geborgenheit zu schenken“, führte er aus. „Jeder wird sich hier frei fühlen, sich umso spontaner und freier zu äußern, je mehr er um sich herum die Gegenwart von Freunden wahrnimmt, die ihn gernhaben und respektieren, die ihn schätzen und dem zuhören wollen, was er zu sagen hat.“

Schließlich sprach Papst Franziskus über „das Kind“, den letzten Begriff in seinem Dreiklang, mit der er seine Predigt begann.

„Die Synode verlangt von uns angesichts ihrer Bedeutung in gewisser Weise, ‚groß‘ zu sein – im Geist, im Herzen, in den Ansichten –, denn die zu behandelnden Themen sind ‚groß‘ und nicht ganz leicht, und die Zusammenhänge, in denen sie stehen, sind weit und universell“, erläuterte der Papst. „Aber gerade deshalb dürfen wir den Blick nicht von dem Kind abwenden, das Jesus beständig in den Mittelpunkt unserer Zusammenkünfte und Arbeitskreise stellt, um uns daran zu erinnern, dass wir der uns anvertrauten Aufgabe nur dann ‚gewachsen‘ sein werden, wenn wir uns klein machen und uns einander demütig als solche annehmen.“

 

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