Sonntag, Dezember 08, 2024 Spenden
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Friede und Gesundheit für palästinensische Flüchtlinge

Palästinensisches Flüchtlingslager
Dr. Gerald Rockenschaub
Konferenzteilnehmer in Genf.
Präsident Abbas und Papst Franziskus
Dr Asa Ramlawi im Interview mit EWTN.TV
Funken der Hoffnung auf Frieden? Trump und Abbas im Mai

Gesundheit und Wohlbefinden in Zeiten von Besatzung, Vertreibung, Flucht und Migration scheinen unerreichbar - und sind doch Ziel der Arbeit der Vereinten Nationen. Erstmals sind – so die Vereinten Nationen – 65,3 Millionen Menschen unterwegs: Migranten, Binnenvertriebene oder Flüchtlinge. Der UN zufolge sind fast 21,3 Millionen davon Flüchtlinge. Etwa 5 Millionen wiederum sind allein palästinensische Flüchtlinge und Migranten: Jeden Tag verlassen etwa 34.000 Menschen dort ihre Heimat.

Kann angesichts dieser Zahlen die vollständige Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen gelingen? Besonders Ziel Nr. 3, das Gesundheitsziel, die "Sicherstellung von gesundem Leben und Förderung des Wohlbefindens aller Menschen jeder Altersgruppe", liegt in weiter Ferne.

Um eine größere Aufmerksamkeit auf diese Situation in der Öffentlichkeit zu erreichen und um zu zeigen welche Auswirkungen der Konflikt, die Blockade und Israelische Besatzung in den palästinensischen Gebieten auf die Gesundheit von Palästinensern und palästinensischen Flüchtlingen haben, organisierte  das "Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten" Ende Mai zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation im Hotel Intercontinental in Genf eine  Podiumsdiskussion unter dem Motto: Ohne Frieden keine Gesundheit für Palästinenser und palästinensische Flüchtlinge.

Die Veranstaltung fand am Rande der 70sten Weltgesundheitsversammlung statt, die bei den Vereinten Nationen vom 22. bis 31. Mai gehalten wurde.

Um zu verdeutlichen was die Palästinenser, die eine Überweisung nach Ost - Jerusalem haben, durchlaufen müssen, hatte einer der Redner, Dr. Gerald Rockenschaub, Leiter des Büros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Besetzten Palästina eine Grafik angefertigt: "Die soll unterstreichen, dass sie neun Schritte durchlaufen müssen, gemäß den amtlichen Vorgaben, um letztendlich eine Sicherheits-Erlaubnis von den israelischen Behörden zu erhalten."

Besatzung und die Hilfe der Kirche

"Das Problem , das Drama der Palästinenserlager begann vor 69 Jahren mit der Besetzung Palästinas. Zu diesem Zeitpunkt fing man an, einen Teil Palästinas als Israel zu billigen. Seit dieser Zeit leben viele Palästinenser in Palästinenserlagern unter sehr schlechten Bedingungen." so Dr. Asad Ramlawi, Stellvertretender Gesundheitsminister von Palästina der der an der Veranstaltung teilnahm. ""Wir dürfen auch nicht die diskriminierende Mauer vergessen. Die einzige Mauer der Welt, die 300.000 Palästinenser teilt und isoliert. Jedoch trotz der gesundheitlichen Situation in Palästina, trotz all der Hindernisse, trotz all der Probleme konnten wir viele davon überwinden, und zwar unter Berücksichtigung der Merkmale jeder Region. Ich danke an dieser Stelle für das Verständnis, danke für die internationale UN Kommission, danke für die Menschen, die Palästina  unterstützen."

Es wurde hervorgehoben dass es unter den gegebenen Umständen zweifelhaft sei dass es gelingt die Gesundheit und Produktivität der Weltbevölkerung sicherzustellen ohne das Ziel Nr. 16, das sogenannte "Friedens-Ziel" erreicht zu haben – denn Frieden ist unverzichtbar und nicht verhandelbar. Wo wie im Mittleren Osten kein Friede ist, gibt es keine Gesundheit. Man könne nicht erwarten, Ungerechtigkeiten im Gesundheitsbereich auszuräumen, eine weltweite medizinische Versorgung einzurichten und grundlegende Menschenrechte für die schutzlosesten Menschen sicherzustellen, wenn man sich zurücklehne und dem Unrecht  des Krieges freien Lauf ließ.  

Für palästinensische Flüchtlinge ist 2017 ein trauriges Jahr. Man lebt nunmehr seit 50 Jahren unter israelischer Besetzung, seit 10 Jahren  mit der Gaza auferlegten Blockade und mit 7 Jahren Krieg in Syrien.

Der Heilige Stuhl ist an vorderster Front wenn es darum geht den Friedensprozess in Palaestina voranzubringen. Im Januar wurde die palästinensische Botschaft beim Heiligen Stuhl vereidigt, was laut Präsident Abbas die Liebe des Papstes zu Palästina signalisiere.

Die beiden Führungspersönlichkeiten sprachen unter vier Augen über den Einsatz von Katholiken in Palästina und ihr "Engagement für die Menschenwürde und die Unterstützung der Bedürftigsten, besonders auf den Gebieten der Bildung, Gesundheit und Betreuung". Man diskutierte über den Friedensprozess und brachte zum Ausdruck, man hoffe auf eine Wiederaufnahme unmittelbarer Verhandlungen der Parteien, um "der Gewalt ein Ende zu bereiten" und "eine gerechte und dauerhafte Lösung" zu finden.  

Indessen verurteilte  der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu das Treffen als "zurechtgebastelte" Konferenz, die anti-israelische Strategien verabschieden wolle.

"Ich möchte hier hervorheben," sagt Dr. Asad Ramlawi, "dass besonders die Kirche in Palästina hilft: Caritas zum Beispiel unterstützt Palästina. Viele Einrichtungen, wie medizinische Einrichtungen werden direkt von der Kirche unterhalten. Ich spreche nicht nur von sozialen Problemen sondern auch von psychosozialen Problemen, von Behinderungen und Invalidität. Bei all dem hilft die  Kirche direkt an vielen Orten in Palästina … und Westbank. Haben Sie vielen Dank!"

Bleibt abzuwarten, ob die Gesundheitsziele für Palästinenser und palästinensische Flüchtlinge erreicht werden können – sicherlich steht und fällt alles aber mit dem wichtigsten Ziel: dem Frieden, mahnen Beobachter.

"Ich setze mich dafür ein, zu versuchen, eine Friedenslösung zwischen den Israelis und den Palästinensern zu erreichen. Und ich habe vor, alles mir Mögliche zu tun, um ihnen zu helfen, dieses Ziel zu verwirklichen."

Diese Verlautbarung des US-Präsidenten Donald Trump bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem  Palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas in Bethlehem am 23. Mai machte war für viele in Palästina ein Funken der Hoffnung auf Frieden.     

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Dieser Bericht wurde von unserem Genfer UN-Korrespondenten Christian Peschken von Pax Press Agency, Genf, verfasst. Der Bericht ist auch im Rahmen der EWTN.TV-Sendung 'Vaticano' zu sehen. Mehr zu Pax Press Agency unter www.paxpressagency.com 

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