Redaktion, 12 November, 2025 / 2:15 PM
Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zum 70. Geburtstag gratuliert. Merz ist seit rund sechs Monaten im Amt und führt die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD.
In seinem Gratulationsschreiben erinnerte Bätzing an seinen Antrittsbesuch bei Merz im September im Bundeskanzleramt: „Unser intensives Gespräch und die vielen Themen haben mir gezeigt, welche täglichen Herausforderungen Sie zu bewältigen haben. Dabei denke ich nicht nur mit Respekt gegenüber Ihrer Arbeit an das Wirken in und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, sondern gleichzeitig auch an Ihren internationalen Einsatz, der weltweit geschätzt wird.“
Bätzing zeigte sich dankbar, dass die Regierung in Krisenregionen „immer wieder auf die Expertise christlicher Ansprechpartnerinnen und -ansprechpartner vor Ort zurückgreift“.
„Dass wir an der ein oder anderen Stelle unterschiedliche Auffassungen haben, liegt in der Natur der Sache“, so der DBK-Vorsitzende und Bischof von Limburg. „Aber im Grundsatz sind wir im christlichen Menschenbild ebenso vereint wie in der Verteidigung unserer Freiheit in Deutschland.“
Beim Antrittsbesuch im September sagte Bätzing, es sei gerade jetzt wichtig, „dass Politik und Kirche im Dialog bleiben und ihre Verantwortung für das Gemeinwohl wahrnehmen. Unsere Stimme soll ermutigen, für eine Gesellschaft einzutreten, die Menschlichkeit und Solidarität ins Zentrum stellt.“
Merz sagte damals seinerseits: „Die Kirchen leisten in Deutschland einen unverzichtbaren Beitrag in Bereichen wie Seelsorge, Bildung, Soziales und Integration. Es ist mir ein Anliegen, diesen Austausch auch künftig zu pflegen.“
Neben der Frage, „wie Politik und Zivilgesellschaft den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Miteinander angesichts vielfältiger Herausforderungen stärken können“, habe man auch andere Themen besprochen, teilte die DBK im September mit, etwa „die gegenwärtigen Herausforderungen angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die Lage im Nahen Osten und weitere Themen der internationalen Sicherheitspolitik“.
„Bischof Bätzing und Bundeskanzler Merz sprachen außerdem über das vor wenigen Monaten begonnene Pontifikat von Papst Leo XIV.“, hieß es.
Der Lebensschutz war damals offenbar kein Thema, dem beim Antrittsbesuch von Bätzing bei Merz größerer Raum gewährt wurde.
Merz hatte vor wenigen Monaten viele überzeugte Christen, die sich gegen die Tötung von Kindern im Mutterleib einsetzen, vor den Kopf gestoßen. Als die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch (AfD) den Bundeskanzler im Juli direkt fragte, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren könne, eine Abtreibungsbefürworterin zur Verfassungsrichterin zu wählen, antwortete der CDU-Chef mit einem schlichten „Ja“.
Konkret ging es damals um Frauke Brosius-Gersdorf, die auf Vorschlag der SPD vom Bundestag in das Bundesverfassungsgericht gewählt werden sollte. Aufgrund des deutlichen Widerstandes aus weiten Teilen der Bevölkerung, was sich dann auch in den Reihen der Abgeordneten von CDU und CSU widerspiegelte, fand die Wahl letztlich nicht statt. Wenig später zog Brosius-Gersdorf ihre Kandidatur zurück.
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