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Papst Franziskus: Die Welt braucht echte Ehen, stabile Familien

Papst Franziskus spricht zu Diplomaten am 8. Januar 2018

In einer Rede vor Diplomaten am Montag sagte Papst Franziskus, dass die Stabilität der Familie ein integraler Bestandteil der Zukunft sei und dass diese Stabilität auf der Grundlage der treuen und dauerhaften Beziehung zwischen Mann und Frau geschaffen werde.

"Der Stabilität eines endgültigen Projektes zieht man heute flüchtige Bindungen vor. Aber ein Haus, das auf brüchige und unbeständige Bindungen gebaut wird, ist wackelig. Man braucht dazu einen Felsen, in den man feste Grundmauern verankern kann. Dieser Felsen ist die Gemeinschaft der treuen und unauflöslichen Liebe, die Mann und Frau eint." 

Die Ehe ist aus katholischer Sicht "eine Gemeinschaft von schlichter, einfacher Schönheit mit heiligem und unzerstörbaren Charakter und mit einer naturgegebenen Aufgabe für die Gesellschaftsordnung", erinnerte Franziskus.

Daher sei es dringend, dass die Regierungspolitik die Familie unterstütze, von der "die Zukunft und der Fortschritt der Staaten abhängt" und ohne die künftige Herausforderungen nicht bewältigt werden könnten.

Die Worte von Papst Franziskus wurden in einer Ansprache für den Beginn des neuen Jahres an Botschafter und andere Mitglieder des Diplomatischen Korps gerichtet.

Gegenwärtig unterhält der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten sowie zur Europäischen Union und zum Souveränen Malteser-Ritterorden, nachdem er im Mai 2017 diplomatische Beziehungen zu Burma - auch bekannt als der "Republik der Union Myanmar" - aufgenommen hat.

Von diesen unterhalten 89 Staaten Botschaften an den Heiligen Stuhl in Rom, einschließlich der Botschaft von Südafrika, die letztes Jahr eingerichtet wurde.

In seiner langen Rede, die sich mit den Menschenrechten befasste, betonte Papst Franziskus nicht nur die Bedeutung der Familie, sondern auch das Recht auf Leben, angefangen im Mutterleib.

Siebzig Jahre nach der Schaffung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen ist es schmerzlich zu sehen, wie die Grundrechte der Menschen weiterhin verletzt werden, sagte er.

Der erste von ihnen ist das Recht jeder menschlichen Person auf "Leben, Freiheit und persönliche Sicherheit", sagte er, die nicht nur häufig durch Krieg und Gewalt zerstört werden, sondern durch noch mehr "subtile Mittel" wie Abtreibung.

"Ich denke vor allem an die unschuldigen Kinder, die noch vor ihrer Geburt 'weggeworfen' werden; man will sie zuweilen nicht, nur weil sie krank oder missgebildet sind oder aufgrund des Egoismus der Erwachsenen."

Diese Missachtung des Lebens und der Familie hat eine immense Wirkung gehabt; besonders in jenen Teilen der Welt, in denen die Geburtenrate zurückgeht, was zu einem wahren "demographischen Winter" geführt hat, betonte er.

Der Papst wies auch auf die sinkende Geburtenrate als ein Zeichen von Gesellschaften hin, die sich den gegenwärtigen Herausforderungen stellen und sich noch mehr vor der Zukunft fürchten.

Franziskus betonte die Bedeutung des Rechts auf Leben und verwies auf die Misshandlung von älteren Menschen, die oft als Last angesehen werden, und auf Frauen, die wiederholt unter Gewalt und Unterdrückung leiden.

Die Verteidigung des Rechts auf Leben beinhaltet auch "den Schutz des Rechts auf Gesundheit von Einzelpersonen und Familien", sagte er, sowie "aktiv nach Frieden streben, allgemein anerkannt als einer der höchsten Werte zu suchen und zu verteidigen."

Zur Friedenserhaltung, insbesondere in den Beziehungen zwischen den Staaten, zitierte er die Enzyklika Pacem in Terris von Papst Johannes XXIII. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Angesichts dessen nahm Franziskus Orte zur Kenntnis, die sich in schwierigen Momenten befinden und besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, darunter die koreanische Halbinsel, Syrien, Jordanien, die Türkei, Libanon, Irak, Jemen, Afghanistan, Israel, Palästina und die Ukraine.

Er wies auch auf die Situation in Venezuela und die Gewalt in vielen Teilen Afrikas hin, insbesondere im Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo, Somalia, Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik.

Die Beziehungen zwischen den Nationen, "so wie die  zwischenmenschlichen Beziehungen", müssen ebenfalls "von der Norm der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der tatkräftigen Solidarität und der Freiheit bestimmt" sein,  sagte Franziskus und zitierte dabei aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Die grundlegende Prämisse dieses Ansatzes, sagte er, sei die Anerkennung der Würde der menschlichen Person, "deren Verachtung oder Nichtanerkennung führt zu Akten der Barbarei, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen". 

Eine Abänderung der Menschenrechte durch den Ungeist der 1968er und dessen Entwicklung bis heute verurteilte der Papst deutlich: 

"Wir müssen jedoch feststellen, dass im Laufe der Zeit, vor allem im Anschluss an die sozialen Unruhen der 68er-Jahre die Interpretation einiger Rechte fortschreitend derart abgeändert wurde, dass diese eine Vielzahl 'neuer Rechte' einschließt, die oft im Widerspruch zueinander stehen".

Dies habe nicht immer freundschaftliche Beziehungen zwischen den Nationen begünstigt, so der Papst, weil "strittige Auffassungen der Menschenrechte entstanden sind, die zu der Kultur vieler Länder im Gegensatz stehen".

"Es kann deshalb die auf gewisse Weise paradoxe Gefahr bestehen, dass im Namen der Menschenrechte moderne Formen von ideologischer Kolonisierung der Starken und Reichen zum Schaden der Armen und Schwachen entstehen." 

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