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Krieg in Syrien: Patriarchen geben gemeinsame Erklärung ab, Bischöfe fordern Frieden

Zerstörung im syrischen Azaz, Gouvernement Aleppo, unweit der türkischen Grenze.

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich Patriarchen des Ostens an die Öffentlichkeit gewandt. Das am heutigen Samstag, 14. April veröffentlichte Schreiben verurteilt "die brutale Aggression, die heute Morgen gegen unser kostbares Land Syrien durch die USA, Frankreich und Großbritannien stattfand, unter dem Vorwurf, die syrische Regierung habe chemische Waffen eingesetzt, anzuprangern".

Die Unterzeichner des auf englisch veröffentlichten Dokuments sind die Patriarchen Johannes X., griechisch-orthodoxer Patriarch von Antiochien und dem ganzen Osten, Ignatius Aphrem II., syrisch-orthodoxer Patriarch von Antiochien und dem ganzen Osten, und Joseph Absi, melkitisch-griechisch-katholischer Patriarch von Antiochien, Alexandria und Jerusalem. Sie schreiben:

"Diese brutale Aggression ist ein klarer Verstoß gegen die internationalen Gesetze und die UN-Charta, weil es ein ungerechtfertigter Angriff auf ein souveränes Land ist, das Mitglied der UN ist."

Es bereite ihnen große Schmerzen, so die Patriarchen, "dass dieser Angriff aus mächtigen Ländern kommt, denen Syrien in keiner Weise Schaden zugefügt hat".

Der Zeitpunkt des Militärschlags untergrabe die Arbeit der unabhängigen Internationale Untersuchungskommission, heißt es weiter. 

"Diese brutale Aggression zerstört die Chancen für eine friedliche politische Lösung und führt zu Eskalationen und mehr Komplikationen", klagen die Patriarchen. Zudem, schreiben sie, ermutige der Angriff "die Terrororganisationen und gibt ihnen die Möglichkeit, ihren Terrorismus fortzusetzen".

Die Patriarchen fordern den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, "seine natürliche Rolle bei der Friedenssicherung zu spielen, anstatt zur Eskalation von Kriegen beizutragen".

"Wir appellieren an alle Kirchen in den Ländern, die an der Aggression teilgenommen haben, ihre christlichen Pflichten gemäß den Lehren des Evangeliums zu erfüllen und diese Aggression zu verurteilen und ihre Regierungen dazu aufzurufen, sich für den Schutz des internationalen Friedens einzusetzen".

Neben lobenden Worten für die syrische Armee enthält die Mitteilung zudem den Hinweis, dass die Patriarchen für "die Seelen der Märtyrer und die Genesung der Verwundeten" sowie Frieden beten, aber auch "für die Sicherheit, den Sieg und die Befreiung Syriens von allen Arten von Kriegen und Terrorismus".

Dieser Krieg muss ein Ende haben", forderte auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Rande der Eröffnung der "Woche für das Leben" in Trier. Er betonte: "Seit Jahren leidet in besonderer Weise die Zivilbevölkerung." Es sei entsetzlich, dass die politischen Mächte keinen Weg gefunden hätten, "dieses Schlachten zu beenden". Dringend notwendig sei eine gesundheitliche Versorgung vor Ort. "Militärische Lösungen wird es nicht geben, das ist ganz klar, und auch Militärschläge führen nicht zum Ziel." Ähnlich äußerte sich der oberste Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD, Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm.

Zum Weiterlesen:

  • Mehr zum Hintergrund des seit sieben Jahren andauernden Krieges lesen Sie hier.
  • Wie eine Ordensschwester sich vor Ort für das Christentum einsetzt - im Angesicht des Islamischen Staats, lesen Sie hier.
  • Ein Interview mit dem syrischen UN-Botschafter lesen und sehen Sie hier

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