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Baldisseri widerspricht Kritik an Jugendsynode: "Wird ein Erfolg"

Erzbischof Charles Chaput (links) und Kardinal Lorenzo Baldisseri

Der Generalsekretär der bevorstehenden Jugendsynode hat diese angesichts Forderungen nach einer Verschiebung, zweier Absagen und theologischer Bedenken verteidigt.  

Die Kirchenkrise sei "kein Hindernis für den Erfolg" des Bischofstreffens, so Kardinal Lorenzo Baldisseri am gestrigen Montag vor Journalisten. Vielmehr stelle sie eine Chance dar.

Angesichts der Krise haben mindestens zwei Bischöfe - beide von Papst Franziskus persönlich eingeladen - ihre Teilnahme abgesagt, wie CNA Deutsch berichtete. Andere haben vorgeschlagen, das Treffen auszusetzen oder zu verschieben.

Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia hat deutliche Kritik am Vorhaben geäußert, inmitten der Krise eine Jugendsynode zu halten. Er hat zudem schwere theologische Bedenken über das Vorbereitungsdokument angemeldet. Er warnt vor mehreren Problemen mit dem Instrumentum Laboris in einem Aufsatz bei "First Things" sowie einem Artikel bei "Il Foglio".

Im Vatikan hat nun - kurz vor Beginn der Synode - Kardinal Baldisseri diesen Vorbehalten und Forderungen widersprochen und das Anmelden theologischer Bedenken kritisiert. Er denke, dass der weltweite Missbrauchs- und Vertuschungsskandal der katholischen Kirche kein Hindernis für den Erfolg des Treffens sei, so der Kurienkardinal. 

Vielmehr sei dies eine günstige Gelegenheit, "den Jugendlichen und allen anderen zu zeigen, was die Kirche ist". Schließlich werde die Kirche nicht von denen vertreten, die Fehler machen oder Skandale verursachen, sagte der italienische Würdenträger, der bereits Generalsekretär der Familiensynoden war. 

Junge Menschen seien außerdem intelligent, und würden oft offen und ehrlich sprechen, so Baldisseri weiter. Er glaube, dass sie "menschliche Gebrechlichkeit" verstehen.

Während Baldisseri Chaputs Namen nicht direkt nannte, sagte er während seiner Pressekonferenz, dass "die betreffende Person" Mitglied im Planungsrat der Synode sei und bei der Präsentation des Textes anwesend war.

Erzbischof Chaput war einer der 15 Ratsmitglieder, die das kritisierte Instrumentum Laboris entworfen haben. Er wird aufgrund dieser Rolle "ex officio" an der Synode teilnehmen.

"Wenn er Einwände hätte, hätte er sie anmelden können; wir hätten sie ruhig eingefügt", sagte Baldisseri über Chaput. Er verstehe nicht, dass dieser sich nun später geäußert habe.

"Falsche Unterscheidung zwischen Wahrheit und Gerechtigkeit"

Tatsächlich sind die angemeldeten Bedenken schwerwiegend und grundsätzlicher Art.

Erzbischof Chaput schreibt, dass die Synode zwar ein Erfolg werden könne, nicht zuletzt aufgrund der Persönlichkeit von Papst Franziskus.

Doch verweist er auf die Kritik eines anonym gebliebenen Theologen, dass das Arbeitspapier an einem "falschen Verständnis des Gewissens und seiner Rolle im moralischen Leben" kranke. Es arbeite zudem mit einer "falschen Unterscheidung zwischen Wahrheit und Freiheit", und werfe den Hauptblick auf "auf soziokulturelle Themen unter Ausschluss tieferer religiöser und moralischer Fragen", so die Kritik weiter.

Dem Text des Instrumentums fehle sogar die "Hoffnung auf das Evangelium" und seine Behandlung des Missbrauchsskandals sei unzureichend.

Erzbischof Chaput räumt ein, dass dies eine "harte" Kritik sei. "Aber sie ist nicht völlig unberechtigt. Eine Synode, die sich mit Fragen der Sexualität und der Jugend beschäftigt, sollte sich auch - ehrlich und gründlich - mit den Wurzeln einer klerikalen Katastrophe des sexuellen Missbrauchs befassen, die Minderjährige betrifft."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Synode beginnt Mittwoch

Die Synode über "Jugendliche, Glauben und Berufungsentscheidung" - so das offizielle Thema - dauert vom 3. bis 28. Oktober.

Laut Baldisseri werden die allgemeinen Sitzungen voraussichtlich etwa die ersten zwei Wochen dauern, wobei die letzten anderthalb Wochen aus Sitzungen kleiner Arbeitsgruppen bestehen, die nach Sprache organisiert sind.

Anwesend sind 266 "Synodenväter", davon 31 Mitglieder "von Amts wegen" - darunter Patriarchen und Metropoliten der Ostkirchen; außerdem 181 gewählte Mitglieder der Bischofskonferenzen sowie 41 vom Papst persönlich eingeladene Personen. Darüberhinaus werden auch 49 "Auditoren" anwesend sein, die eine Beobachterrolle spielen; von diesen sind 34 Personen zwischen 18 und 29 Jahre alt.

Neue Geschäftsordnung in Kraft gesetzt

Bei der Pressekonferenz von Baldisseri stellte der Vatikan auch auch eine neue Geschäftsordnung für Synoden vor. Diese besteht aus zwei Teilen: Der erste regelt die jeweilige Rolle verschiedener Organe des Bischofstreffens. Der zweite ist mit der Handhabung des Ablaufs befasst. Es gehe darum, "die Debatte und den Meinungsaustausch zwischen den Synodenvätern zu erleichtern, damit möglichst viele Stimmen aus der Weltkirche gehört werden", sagte dazu der Offizial der Synode, Bischof Fabio Fabene.

Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.

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