Vatikanstadt, 04 November, 2018 / 3:04 PM
Papst Franziskus hat in seiner Ansprache zum Angelus am heutigen Sonntag Trauer um die Opfer des islamistischen Anschlags auf Christen in Ägypten ausgedrückt.
Die militanten Muslime überfielen am Freitag einen Bus, der christliche Pilger zu einem Wüstenkloster südlich von Kairo brachte. Wie CNA Deutsch berichtete, starben sieben Menschen; 19 weitere wurden verletzt.
Unter den Toten befinden sich nach Angaben der Koptischen Kirche auch ein 15-jähriger Junge und ein 12-jähriges Mädchen.
"Ich bete für die Opfer, Pilger, die nur getötet wurden, weil sie Christen sind, und ich bitte die heilige Maria, ihre Familien und die ganze Gemeinschaft zu trösten", sagte Papst Franziskus am 4. November.
Die koptisch-orthodoxe Kirche beerdigte am gestrigen Samstag sechs der Opfer des Angriffs, der den Islamische Staat (IS) für sich reklamiert hat.
"Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten sind untrennbar miteinander verbunden", sagte Papst Franziskus am hjeutigen Sonntag. "Es wäre eine Illusion, zu behaupten, unseren Nächsten zu lieben, ohne Gott zu lieben; und es wäre genauso illusorisch, Gott zu lieben, ohne unseren Nächsten zu lieben."
"Mein Nachbar ist die Person, der ich auf meiner Reise begegne", sagte der Papst. Man könne ihn sich nicht aussuchen: "Das ist nicht christlich."
Franziskus erinnerte an das Tagesevangelium, in dem Jesus den Christen das Gebot der Gottesliebe lehrt, um dessentwillen man auch den Nächsten liebt (Mk 12,28b-34).
"Indem er diese beiden Worte, die Gott an sein Volk richtet, auswählt und zusammenfügt, lehrte Jesus ein für allemal, dass die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten untrennbar miteinander verbunden sind, ja, noch wichtiger, sie stützen sich gegenseitig. Selbst wenn sie in eine Reihe gestellt werden, sind sie die beiden Gesichter einer einzigen Medaille: Zusammen gelebt sind sie die wahre Stärke des Gläubigen!"
Papst Franziskus sprach auch über die Seligsprechung Clelia Merlonis am gestrigen Samstag.
Mutter Merloni war eine italienische Ordensschwester des 20. Jahrhunderts, deren Leben sowohl von Leiden als auch von missionarischer Initiative geprägt war.
Als Gründerin der Apostel des Heiligen Herzens Jesu war Merloni "eine Frau, die dem Willen Gottes völlig hingegeben war, eifrig in der Liebe, geduldig in Not und heroisch in der Vergebung", sagte der Papst.
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