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Bischof Bode räumt "Versäumnisse" im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs ein

Bischof Franz-Josef Bode

Bischof Franz-Josef Bode bereut sein Vorgehen im Fall eines als "Pfarrer H." bekannten Priesters seiner Diözese, der mehrere Jugendliche sexuell missbraucht haben soll. Statt gegen den mutmaßlichen Täter zu ermitteln und ihn der Polizei zu melden, versetzte ihn Bode in den vorzeitigen Ruhestand.

Das berichtet der Radiosender "NDR 1".

Der Verdächtige sei heute 85 Jahre alt und lebe nach Angaben des Bistums als Ruhestandspriester in einem Altersheim.

"Das ist ein Versäumnis, das hätte nicht passieren dürfen", sagte Bischof Bode nun im NDR-Interview.

"Heute würden wir die Staatsanwaltschaft einschalten, oder sie würde von sich aus ermitteln, unabhängig davon, ob der Priester die Vorwürfe zugibt oder nicht."

Wie das Bistum Osnabrück mitteilte, wurden offenbar in den 1980er und 1990er Jahren mehrere Minderjährige von dem Verdächtigen sexuell genötigt und missbraucht. Die Verbrechen wurde bis heute nicht geahndet - und die Taten sind mittlerweile laut Staatsanwaltschaft verjährt.

Wie die Diözese mitteilte, war der mutmaßliche Täter von 1976 bis 1997 Pfarrer in Merzen eingesetzt. Davor war der Beschuldigte in den emsländischen Gemeinden Dalum, Rhede und Twist tätig. Seit 1997 sei der mutmaßliche Straftäter im Ruhestand. Inzwischen sei der Priester in einem Altenheim, so das Bistum. 

Weitere Fälle mit anderen Priestern im Bistum sind Bode laut "NDR" nach eigenen Angaben nicht bekannt. Doch sagte er dem Sender: "Da kann man nicht sicher sein. Das ist so eine verborgene Angelegenheit, wo sich Menschen erst nach Jahren melden". 

Laut einer Mitteilung des Bistums stehe Bischof Bode und Vertreter des Bistums mit den Opfern von "Pfarrer H." weiter in Kontakt.

Den Opfern sei es wichtig, dass über die damaligen Vorfälle in Merzen offen gesprochen werde. Bode rief eventuell weitere betroffene Personen dazu auf, sich mit den Ansprechpersonen des Bistums für sexuellen Missbrauch in Verbindung zu setzen.

Die Kirche habe "schwere Fehler gemacht und sei schuldig geworden", so Bode in einem Brief an die Bistumsgemeinden, der in der Messe verlesen wurde.

"Im Bistum Osnabrück muss ich als Bischof für diese Schuld einstehen. Das habe ich im Jahr 2010 schon öffentlich getan, das tue ich auch jetzt."

Den Wortlaut des Briefs von Bischof Bode können Sie unter diesem Link laden.

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