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Des Missbrauchs beschuldigter Bischof nimmt an Exerzitien des Papstes teil

Papst Franziskus bei Fastenexerzitien mit der Römischen Kurie

Bischof Gustavo Oscar Zanchetta, gegen den unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Seminaristen in Argentinien ermittelt wird, nimmt derzeit an den Fastenexerzitien mit Papst Franziskus teil.

Im Rahmen einer Recherche von Christopher Altieri vom "Catholic Herald" bestätigte Zanchetta telefonisch, dass er an den Exerzitien teilnehme. Diese finden vom 10. bis 15. März in der Casa del Divin Maestro in Ariccia statt, einer Stadt etwa 40 Kilometer außerhalb Roms am Albaner See.

An den Exerzitien nehmen traditionell der Papst und hochrangige Mitglieder der Römischen Kurie teil, insbesondere Abteilungsleiter.

Zanchetta ist derzeit – wegen der laufenden Ermittlungen gegen ihn – von seinem Amt des Assesors der Güterverwaltung des Vatikans beurlaubt. Papst Franziskus hatte diesen Posten eigens für Zanchetta geschaffen, nachdem der Beschuldigte von seinem Amt als Bischof von Oran im August 2017 zurücktrat.

Dort waren wiederholt schwere Vorwürfe gegen Zanchetta erhoben wurden.

Nach seinem Rücktritt als Bischof von Orán im August 2017 wurde Zanchetta im Dezember 2017 von Papst Franziskus auf den neu geschaffenen Position innerhalb der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA) versetzt, die das Vermögen und die Immobilienbestände des Vatikans überwacht.

Der Vatikan hat zweimal darauf bestanden, dass man vor Herbst 2018 nichts über Missbrauchsberichte gegen Zanchetta gewusst habe.

Dem widersprechen jedoch Recherchen mehrere Medien. Diesen zufolge wusse Papst Franziskus von den Anschuldigungen bereits im Jahr 2015 – zwei Jahre, bevor er für Zanchetta einen Posten im Vatikan einrichtete.

Bischöfe und der eigene Generalvikar Zanchettas meldeten in den Jahren 2015 und 2017 dem Vatikan, dass Zanchetta des sexuellen Missbrauchs von Seminaristen verdächtigt wird – und leiteten unter anderem unsittliche Handy-Fotos des Bischofs weiter.

Unterlagen, die am 21. Februar von einer argentinischen Zeitung veröffentlicht wurden, sollen belegen, dass der Vatikan im Jahr 2015 eine Beschwerde über Zanchetta erhalten und Papst Franziskus persönlich nach Erhalt der Beschwerde mit Zanchetta gesprochen habe.

Die Dokumente erheben auch Vorwürfe finanzieller Misswirtschaft bei Immobiliengeschäften in Millionenhöge gegen Zanchetta.

Die Unterlagen bestätigen – falls zutreffend – somit auch die frühere Berichterstattung der "Associated Press".

Der ehemalige Generalvikar Zanchettas, Juan Jose Manzano, sagt, der Vatikan sei nicht nur zweimal informiert worden, nämlich bereits 2015 wie auch 2017. Er - und andere Mitarbeiter der Diözese - hätten im Jahr 2015 dem Vatikan belastendes Material zukommen lassen, darunter anstößige "Selfies" und Bilder "junger Menschen beim Sex" vom Handy des Bischofs, zusammen mit den Beschwerden wegen obszönen Verhaltens. Auch Zanchettas Umgang mit Seminaristen war Gegenstand der Beschwerde. 

Papst Franziskus habe Zanchetta bereits 2015 für fünf Tage nach Rom einbestellt, aber im persönlichen Gespräch offenbar dessen Ausrede, sein Handy sei "gehackt" worden, akzeptiert, so Manzano.

Gegen Zanchetta ermitteln zudem die Behörden in Argentinien wegen des Vorwurfs sexuellen Missbrauchs.

Warum hat der Vatikan die Beschwerden gegen Zanchetta offenbar nicht ernstgenommen? Manzano vermutete gegenüber "AP", dass dies an der engen Beziehung Zanchettas zu Papst Franziskus liegen könnte.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Franziskus hatte Zanchetta im Jahr 2013 zum Bischof von Oran ernannt. Davor war dieser unter anderem geschäftsführender Sekretär der Argentinischen Bischofskonferenz - deren Vorsitz von 2005 bis 2011 der damalige Kardinal Jorge Mario Bergoglio innehielt.

Dennoch sagte Manzano, er glaube nicht, dass der Vatikan im Fall Zanchetta lügen oder etwas vertuschen wollte. Er glaube, dass Papst Franziskus und andere Verantwortliche im Vatikan ebenfalls Opfer der "Manipulation" des Bischofs geworden seien.

Alessandro Gisotti, kommissarischer Pressesprecher des Heiligen Stuhls, sagte am 3. Januar, dass es zum Zeitpunkt seines Rücktritts gegen Zanchetta Vorwürfe autoritären Verhaltens gegeben habe, aber keine Vorwürfe sexuellen Missbrauchs; diese seien erst im Herbst vergangenen Jahres erhoben worden, so Gisotti.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.

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