Vatikanstadt, 06 April, 2019 / 12:05 AM
Ein Karfreitag im Zeichen der modernen Sklaverei: Schwester Eugenia Bonetti, eine Ordensfrau, die Prostituierten und anderen Opfern von Menschenhandel hilft, ist die Autorin der Betrachtungen zum Kreuzweg am Karfreitag im Kolosseum in diesem Jahr.
"Das Leid vieler Menschen, die Opfer von Menschenhandel sind, wird das zentrale Thema sein der Meditationen" in diesem Jahr, sagte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am 5. April.
Wie üblich wird der Papst auch heuer die Via Crucis vorbeten. Jedes Jahr bittet er jedoch jemanden, die Meditationen zu schreiben, die an jeder der 14 Stationen des Leiden und Sterbens Jesu Christi vorgelesen und betrachtet werden.
Die 80 Jahre alte Schwester Eugenia Bonetti gehört zum Orden der Consolata-Missionarinnen und kommt aus Norditalien. Die engagierte Kämpferin gegen Menschenhandel leitet unter anderem den Verein "Keine Sklaven mehr.
Vor allem ist Bonetti bemüht, Frauen und Mädchen in Italien zu helfen, aus der Prostitution auszusteigen. Dafür wurde ihr bereits der italienische Verdienstorden verliehen, und auch den "International Women of Courage Award" des U.S.-Außenministeriums erhielt die katholische Ordensfrau.
Bonetti war auch maßgeblich an der Entscheidung beteiligt, den Internationalen Gebetstag gegen Menschenhandel zu schaffen, der erstmals 2015 begangen wurde.
Der Menschenhandel und die Sklaverei ist auch ein Anliegen von Papst Franziskus. Er hat sich während seines Pontifikats mehrfach gegen die Ausbeutung von Menschen ausgesprochen. Dabei bat Papst Franziskus auch um die Fürsprache der heiligen Josephine Bakhita, einer ehemaligen Sklavin und späteren Ordensfrau.
Auch der Kreuzweg liegt Papst Franziskus sehr am Herzen. Nach eigenen Angaben liebt er das Gebet und trägt ihn immer als kleines Gebetsheft bei sich.
Die römische Tradition, den Kreuzweg am Karfreitag im Kolosseum zu halten, geht auf das Pontifikat des 1758 verstorbenen Benedikt XIV. zurück.
Der Papst wählt persönlich aus, wer die Meditationen für die Stationen schreibt.
Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.
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