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Vatikan: "Querida Amazonia" ist Lehramt, das Schlussdokument der Synode nicht

Pressekonferenz im Vatikan am 12. Februar 2020

Der Direktor der vatikanischen Pressestelle, Matteo Bruni, hat erklärt, dass das nachsynodale apostolische Schreiben "Querida Amazonia" lehramtlich sei – das Schlussdokument der Amazonassynode vom Oktober 2019 hingegen nicht. Darüber berichtet ACI Prensa, die spanischsprachige Schwesternagentur von CNA Deutsch.

"Das apostolische Schreiben ist Lehramt, das Schlussdokument ist kein Lehramt" so Bruni wörtlich in der Pressekonferenz am gestrigen Mittwoch, den 12. Februar, im Presseamt des Heiligen Stuhls bei der gespannt erwarteten Präsentation des Textes von Papst Franziskus nach der Amazonassynode vom Oktober 2019.

"Die Synode hatte nicht den Zölibat zum Thema, auch wenn dieses Thema natürlich sein Gewicht hatte", so Bruni weiter. Der Papst greife die Notwendigkeit der Evangelisierung auf. Er habe seines Erachtens, vor allem mit drei Worten darauf geantwortet, die im Punkt 90 des Schreibens stehen. "Diese Worte sind Gebet, Großzügigkeit und Ausbildung."

In Abschnitt 90 von Querida Amazonia schreibt Papst Franziskus wörtlich zum Priestermangel: Dieser "veranlasst mich, alle Bischöfe, besonders die Lateinamerikas, zu ermutigen, nicht nur das Gebet um Priesterberufungen zu fördern, sondern auch großzügiger zu sein und diejenigen, die eine missionarische Berufung zeigen, dazu zu bewegen, sich für das Amazonasgebiet zu entscheiden."

"Gleichzeitig ist es notwendig, die Struktur und den Inhalt sowohl der Erstausbildung als auch der ständigen Weiterbildung der Priester gründlich zu überprüfen, damit sie die für den Dialog mit den Kulturen des Amazonasgebiets erforderlichen Haltungen und Fähigkeiten erwerben können. Diese Ausbildung sollte in hohem Maße pastoral sein und ein Wachstum priesterlicher Barmherzigkeit fördern."

In der Pressekonferenz sagte Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode: "Das apostolische Schreiben spricht nicht von Approbation des Schlussdokuments. Es spricht nicht davon; es spricht von Präsentation, aber nicht von Approbation".

Der Papst lade ein, das Schlussdokument zu lesen; er wiederhole es nicht, er wolle es nicht ersetzen und zitiere es nicht. "Es ist wichtig, das hervorzuheben", betonte der Kardinal.

"Ein klares Wort der Approbation gibt es nicht" so Kardinal Baldisseri weiter. Und er präzisiert, das Schlussdokument "hat eine gewisse moralische Autorität, aber es hat keine lehramtliche (Autorität)."

Bruni erinnerte im Anschluss daran, dass es in der "Synode um die Evangelisierung ging und es gab einige Thesen dazu, wie dies realisiert werden könne. Diesbezüglich gab es einige Vorschläge und nicht alle wurden im apostolische Schreiben des Papstes aufgenommen“.

Dir Direktor des Presseamts betonte, dass – wenn der Papst auch die Rolle des Abschlussdokuments des Synode anerkenne, so dass er es "offiziell präsentiert hat und uns einlädt, es zu lesen – es wird nicht Magisterium. Alles im Schlussdokument muss unter der Lupe des apostolischen Schreibens gelesen werden."

"Einschließlich die unter Punkt 4 angefragte Anwendung oder die Ausführung hinsichtlich der Hirten, der gottgeweihten Männer und Frauen, der gläubigen Laien, auch diese Anwendung muss im Licht des apostolischen Schreibens gemacht werden", fuhr er fort.

In Nummer 4 des apostolischen Schreibens heißt es: "Gott gebe es, dass sich die ganze Kirche von dieser Arbeit bereichern und anregen lässt, dass sich die Hirten, die gottgeweihten Männer und Frauen und die gläubigen Laien in Amazonien um ihre Umsetzung bemühen und dass diese Arbeit irgendwie alle Menschen guten Willens inspiriert."

Auf die Frage, warum der Papst sich nicht zur Möglichkeit geäußert habe, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen - ein Vorschlag der Bischöfe, der im Abschlussdokument der Amazonassynode enthalten war - antwortete Kardinal Baldisseri: "Der Heilige Vater hat zu keinem Punkt des Abschlussdokuments ein Wort gesagt. Er hat gesagt, 'ich zitiere es nicht' und also hat er es auch bei diesem Thema nicht zitiert."

"Im Gegenteil, mir scheint, er habe geantwortet, welches die Schritte sind, die gemacht werden müssen, das sind die, die Bischöfe aufzufordern im Hinblick auf die Berufungen. Zweitens, die Bischöfe um Großzügigkeit zu bitten, damit sie Missionspriester nach Amazonien schicken. Drittens die Ausbildung, vorher, währenddessen und ständig. Die priesterliche Ausbildung, die an die Region angepasst ist, was natürlich auch das Problem der Inkulturation berührt. Es berührt auch die Frage der Liturgie. Er hat nicht von amazonischem Ritus gesprochen" so weiter der Kardinal.

"Er hat dann über Leadership gesprochen; über die Laien, dass sie Verantwortung übernehmen; in diesem Bereich hat er einen Horizont erweitert, der vor allem für Amazonien gilt; dort hört er (der Papst) auf" fügte er hinzu.

Kardinal Michael Czerny antwortete seinerseits auf eine Frage zur Weihe von verheirateten Männern und weiblichen Diakonen: "Die beste Art, das zu verstehen, ist, dass es Teil eines Prozesses, eines Weges ist. Deshalb heißt es Synode. Es gibt einen langen Weg vor uns, wie auch schon einen langen, der bereits gemacht wurde. Diese Fragen, auf die Sie zurückkommen, sind Fragen auf dem Weg und der Heilige Vater hat sie auf keine weitere Weise gelöst, als die, die er im apostolischen Schreiben gesagt hat."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Wenn es Dinge gibt, von denen Sie glauben, dass sie offen sind, oder die Kirche glaubt, dass sie offen sind, dann werden sie weiter debattiert, untersucht, man wird darüber beten und wenn sie reif sind, wird man sie der zuständigen Authorität präsentieren, um eine Entscheidung zu treffen."

"Wenn sie einen Abschluss für ihren Artikel suchen, einen Paukenschlag, dann fürchte ich, diese Art von Abschluss gibt es nicht", so der Kardinal am Ende.

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