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Neuer Bericht: China betreibt Aushändigung von Uiguren aus Türkei

Uiguren protestieren vor der chinesischen Botschaft in London.

Die chinesische Regierung versucht, einen uigurischen Mann ausgehändigt zu bekommen, der 2014 aus dem Land in die Türkei geflohen ist.

Das geht aus einem neuen Dossier hervorgeht, das die Nachrichtenseite "Axios" erhalten hat, wie die Catholic News Agency (CNA) berichtet.

Die Enthüllung wirft ein neues Licht auf die Verfolgung religiöser und ethnischer Minderheiten durch die Kommunistische Partei: Mit diplomatischem und ökonimischen Druck versucht die Volskrepublik, Menschen sogar über die eigenen Grenzen hinweg zu verfolgen.

Der Mann, Enver Turdi, verließ die Region Xinjiang in China 2014 mit einem Touristenvisum. Er floh aus der Volksrepublik, weil ein Mann, mit dem er Informationen an "Radio Free Asia" weiterleitete, festgenommen wurde.

Ein Jahr später verweigerte ihm die chinesische Botschaft in der Türkei einen neuen Reisepass. Dadurch konnte Enver Turdi seine Aufenthaltsgenehmigung in der Türkei nicht verlängern – und geriet in die Mühlen der türkischen Justiz.

Über 92 Seiten belegt das Dossier, das vor wenigen Stunden von "Axios" veröffentlich wurde, wie China seit 2016 versucht hat, auf die Türkei Druck auszuüben, um den Mann deportiert und ausgehändigt zu bekommen. 

Unter anderem zeigen offizielle Dokumente des Jahres 2017, wie das türkische Justizministerium zustimmt, Turdi dem chinesischen Regime zu überstellen. Daraufhin wurde Turdi ein Jahr lang in einer "Ausweisungseinrichtung" festgehalten.

Sein Fall ist bis heute von der türkischen Justiz nicht entschieden worden.

Laut Axios hat Turdis Anwalt die Dokumente erhaltendie als eindeutig authentisch gelten. Das Dossier wurde sowohl auf Türkisch als auch auf Chinesisch veröffentlicht.

Vorwürfe gegen Turdi

Turdi wird beschuldigt, eine pro-islamische Staats-Website betrieben zu haben und den "Islamischen Staat" (IS) zu unterstützen. Dieser bestreitet nachdrücklich die Vorwürfe.

Als er von den türkischen Behörden verhört wurde, habe man ihm das Bild seines Schul-Abschlusses im Jahr 2004 gezeigt. Ein Foto, dass die türkischen Behörden nur von China hätten erhalten können, so Turdi.

Bis zum Jahr 2017 war die Türkei für die kulturell, ethnisch und religiös verwandten Uiguren, die aus China flohen. Seitdem ist die türkische Regierung zunehmend antagonistisch gegenüber der uigurischen Bevölkerung aufgetreten, und die Uiguren in der Türkei sagen, sie seien des Terrorismus beschuldigt worden.

Die chinesische Regierung gab im Oktober 2018 zu, dass sogenannte "Umerziehungslager" für Angehörige der uigurischen Bevölkerung eingerichtet worden seien. Die Regierung behauptet, dass die Lager die Ausbreitung des Terrorismus unter der ethnischen und religiösen Minderheit im Land verhindern sollen. Die Mehrheit der uigurischen Bevölkerung ist muslimisch und lebt in der nordwestlichen Provinz Xinjiang.

Vor diesen Maßnahmen der chinesischen Regierung schürten Beobachtern zufolge Islamisten in Xinjiang – teilweise mit Unterstützung aus dem Ausland – separatistische Anliegen und islamische politische Ziele. Dabei kam es auch zu Gewalt gegen Chinesen, woraufhin die Regierung systematisch und nachhaltig eingriff. 

In den Lagern sind ausländischen Schätzungen zufolge bis zu drei Millionen von Uiguren untergebracht.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Seit die Existenz der Lager bestätigt wurde, sind verschiedene offizielle Dokumente über den Betrieb der Lager und die Gründe für die Inhaftierung durchgesickert. Als verdächtig gilt, wer muslimische Kleidung trägt oder anderweitig als Anhänger des Islam auftritt.

Zusätzlich zu den Lagern hat die chinesische Regierung eine systematische Überwachung der uigurischen Bevölkerung eingeführt, wiederum mit der Begründung der Terrorismusprävention.

Verfolgung von Christen

Alle Religionen in China werden einer sogenannten "Sinisierung" unterzogen, zu der strenge Kontrollmaßnahmen, Repressalien, Zensur und Unterdrückung gehören, zur Änderung der Religion in Übereinstimmung mit den Zielen der Kommunistischen Partei.

Dies betrifft auch die katholischen Christen in China. Papst Franziskus, der persönlich ein "vorläufiges" Abkommen mit der Volksrepbulik geschlossen hat, gerät angesichts dieser Entwicklung zunehmend unter Druck, die Zusammenarbeit mit dem kommunistischen Regime zu überdenken.

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