Trier, 28 Mai, 2020 / 9:49 AM
Das Bistum Trier hat erstmals fünf ehrenamtliche Laien zum Bestattungsdienst beauftragt. Dies meldete die Pressestelle des Bistums am gestrigen Mittwoch.
Der Beschluss für diese Maßnahme sei bei der Trierer Diözesansynode (2013-2016) gefasst worden. Vorbereitet wurden die Fünf im Rahmen eines Pilotprojekts des Bistums Trier im Dekanat Neunkirchen "Ehrenamtliche im Bestattungsdienst".
"Die Toten zu bestatten ist ein Werk der Barmherzigkeit", erklärte Mechthild Schabo, Leiterin des Bereichs "Pastoral und Gesellschaft" im bischöflichen Generalvikariat in einer Pressemeldung. Die Leitung der Begräbnisfeier kann von jedem Christen übernommen werden, "der dazu bereit, geeignet und dafür qualifiziert ist".
Das Bistum nennt die "Begräbnisleiter" deshalb auch "Pionierinnen und Pioniere" in seiner Mitteilung vom 27. Mai 2020.
Rolle der Priester
Mit Blick auf den Klerus heißt es aus dem Trier Bistum: "Selbstverständlich" würden die Priester und Diakone auch weiterhin Beerdigungen durchführen, so Stefan Nober, der im Generalvikariat in der Abteilung "Pastorale Grundaufgaben" für die Themenfelder Tod und Trauer zuständig ist. Daneben gebe es "in vielen Teilen des Bistums" seit langer Zeit Gemeinde- und Pastoralreferenten, "die diesen Dienst tun".
Nach den Bestimmungen der "Trierer Diözesansynode" sollen Laien aus dem gesamten Bistumsgebiet die Möglichkeit haben, als "Begräbnisleiter" tätig zu werden. Voraussetzung sei dafür "die persönliche Eignung und eine gute Qualifizierung", sowie dass die Kandidaten "durch die Gremien und das Seelsorgeteam vor Ort gut unterstützt und mitgetragen sind". Im sogenannten "Osterzeugenkurs" sollen Interessierte nicht nur im Umgang mit Angehörigen geschult werden, sondern auch mit der nötigen "theologischen Vergewisserung" ausgestattet werden, die sich aus dem Auferstehungsglauben heraus speist.
Vatikan stoppte Pläne der Trierer Diözesansynode
Ergebnisse der Trierer Diözesansynode, die als Entscheidungsgrundlage für den Einsatz von Laien als "Begräbnisleiter" dienen, stehen allerdings selbst in der Kritik: So hatte die Ankündigung des Trierer Bischofs Stephan Ackermann, die knapp 900 Pfarreien seines Bistums auf 35 Riesenpfarreien zu reduzieren, für Empörung in der Diözese gesorgt.
Dann schritt der Vatikan ein: Ende November vergangenen Jahres entschied die Kleruskongregation des Vatikans, "den Vollzug des 'Gesetzes zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016' auszusetzen", wie CNA Deutsch berichtete.
Derzeit beschäftigt sich der Päpstliche Rat für die Interpretation der Gesetzestexte mit dem vom Bistum verabschiedeten Gesetz, ein endgültiges Urteil steht noch aus.
Teil der als "Reform" bezeichneten Änderungen, die nun auf Eis sind, war die Einführung von "Leitungsteams", die statt Pfarrern die Pfarreien führen sollten. Damit wolle man dem "Klerikalismus" entgegenwirken, sagte Bischof Ackermann.
Laieninitiativen wie das Bündnis "Kirchengemeinde vor Ort" kritisierten den Vorstoß des Bischofs und warfen der Bistumsleitung vor, sie würde angesichts des Priestermangels "den Kopf in den Sand stecken" und zu wenig für die Förderung von Berufungen tun.
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