Bischof Ackermann: Hoffe auf "baldige Gespräche" mit Rom über "Bistumsreform"

Bischof Stephan Ackermann
Bistum Trier

Bischof Stephan Ackermann erwartet Ende April neue Gespräche mit Vertretern der Kleruskongregation in Rom. Bis dahin dauere noch die Prüfung der von ihm beabsichtigten "Bistumsreform". Ackermanns Absicht, die rund 900 Pfarreien seines Bistums auf 35 Pfarreien einzudampfen, wurden im November nach einer Intervention des Vatikans ausgesetzt.

Der Kleruskongregation sowie dem Päpstlichen Rat für die Interpretation der Gesetzestexte wurde das als "Reform" bezeichnete Vorhaben zur Prüfung vorgelegt (CNA Deutsch hat berichtet).

"Der Präfekt der Kleruskongregation hat mir schon Ende Januar geschrieben, dass die Prüfung noch eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt", so Ackermann gegenüber "Vatican News". Ende April soll es schließlich zu Gesprächen in Rom kommen. Der Bischof verteidigt im Interview seine Pläne zur Gründung von XXL-Pfarreien, weist aber auch darauf hin, dass "die Reform der Pfarreienlandschaft" nur ein Teil dessen sei, "was die Synode beschlossen hat".

Die Diözesansynode in Trier begann 2013 und endete drei Jahre später. Die Ergebnisse der Synode wurden von Ackermann am 15. Oktober 2019 als "Gesetz zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016" erlassen. Die daraufhin ausgelöste Protestwelle hatte auch zur Beschwerde in Rom geführt, wo sich die Kleruskongregation schließlich veranlasst sah, einzugreifen und gemeinsam mit dem Päpstlichen Rat für die Interpretation der Gesetzestexte Ackermanns Vorlage einer näheren Prüfung zu unterziehen.

Ackermann sagt, er halte an seinen Plänen fest: "Bei den Inhalten, die die Synode uns ins Stammbuch geschrieben hat, geht es durchaus weiter." Es gebe auch andere Schwerpunkte wie das Anliegen, eine "stärker diakonische Kirche zu sein, eine Kirche, die den Menschen zugewandt ist – noch mehr als bisher". 

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Bereits im Januar hatte der Trierer Bischof seinen Beschluss verteidigt. "Es geht nicht bloß um eine Reform von Strukturen, sondern darum, auf die Herausforderungen der Zeit zu antworten", so Ackermann damals. Das anstelle eines einzelnen Pfarrers nach seinem Plan ein "Leitungsteam" die Pfarreien übernehmen soll, führe zur "Entlastung vieler Priester von Verwaltungsaufgaben". Damit würden sich wörtlich "Freiräume für Aktivitäten in der Seelsorge", der Diakonie und Verkündigung ergeben, die, wie der Bischof im Januar sagte, "unter den gegenwärtigen Bedingungen so nicht gegeben wären". Durch die gemeinsam getragene Verantwortung könne man dem zudem Klerikalismus entgegenwirken, so der Bischof. 

Die Laieninitiative "Kirchengemeinde vor Ort" kritisierte dieses Vorhaben, weil sie das Bistum spalte und den Vertrauensverlust in die Kirche beschleunige.

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