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Papst Franziskus zum islamistischen Terror-Anschlag in Wien: Brüderlichkeit statt Hass

Papst Franziskus betet am Hochfest Fronleichnam, 14. Juni 2020, im Petersdom.

Papst Franziskus hat sich zum radikal-islamischen Terror-Anschlag in Wien am gestrigen Montagabend mit Bestürzung und einem Aufruf zur Brüderlichkeit zu Wort gemeldet.

"Ich drücke meine Trauer und Bestürzung über den Terroranschlag in Wien aus und bete für die Opfer und ihre Familien. Schluss mit der Gewalt! Lassen Sie uns gemeinsam Frieden und Brüderlichkeit aufbauen. Nur Liebe löscht den Hass aus", so der Papst über den Kurznachrichtendienst "Twitter".

In einem Telegramm an den Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, ließ der Pontifex mitteilen:

"Mit großer Betroffenheit hat der Heilige Vater Papst Franziskus von den schrecklichen Gewaltakten in Wien Kenntnis erhalten, die über unschuldige Menschen Tod und Schmerz gebracht haben. Seine Heiligkeit bekundet den Angehörigen der Toten und dem ganzen österreichischen Volk seine tiefe Anteilnahme. Ebenso ist er den Verletzten nahe und betet für deren baldige Genesung. Papst Franziskus empfiehlt die Opfer der Barmherzigkeit Gottes und bittet den Herrn, dass Gewalt und Hass aufhören und das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft gefördert werden mögen. Von Herzen begleitet Seine Heiligkeit alle, die von dieser Tragödie betroffen sind, mit seinem Segen."

Um 12 Uhr heute Mittag haben auf Veranlassung von Kardinal Schönborn alle Kirchenglocken in Wien zum Gedenken an die Terroropfer des Anschlags durch einen oder mehrere Anhänger des Islamischen Staats (IS)  geläutet.

Der Stephansdom war Dienstagmittag bereits schwarz beflaggt. Im ORF wurde landesweit das Läuten der Pummerin des Stephansdoms am Dienstag um 12 Uhr live übertragen.

Die österreichischen Bischöfe haben mit Betroffenheit und der Versicherung, für die Opfer und die im Einsatz stehenden Sicherheitskräfte zu beten, auf die Anschlagsserie in der Wiener Innenstadt reagiert.

Die Bundesregierung hat nach dem Terroranschlag in Wien eine dreitägige "Staatstrauer" beschlossen. Bis inklusive Donnerstag werden die öffentlichen Gebäude in Österreich mit Trauerbeflaggung versehen, meldete die Agentur "Kathpress".

Die Schulen sollen zu Unterrichtsbeginn am Mittwoch der Todesopfer gedenken.

Bei dem Terrorangriff, der am Montagabend in der Wiener Innenstadt verübt wurde, wurden laut Polizeiangaben mindestens vier Menschen getötet, als ein schwer bewaffneter Anhänger des Islamischen Staates (IS) wahllos das Feuer auf Passanten eröffnete. Zahlreiche weitere Menschen wurden schwer verletzt, darunter ein Polizeibeamter.

Der bekannte Täter war ein bereits den Behörden einschlägig bekannter und verurteilter Islamist albanischer Herkunft. Nach möglichen weiteren Terroristen fahnden die Behörden.

Bundeskanzler Sebastian Kurz verurteilte den "widerwärtigen Terroranschlag" und dankte der Polizei für ihren Einsatz. "Damit sich die Polizei ganz auf die Terrorismusbekämpfung konzentrieren kann, hat die Bundesregierung entschieden, dass das Bundesheer den bisher durch die Polizei durchgeführten Objektschutz in Wien ab sofort übernehmen wird", teilte der Kanzler mit.

Der britische Regierungschef Boris Johnson wie auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stellten sich beide an die Seite Österreichs. In einer deutschsprachigen Nachricht auf Twitter schrieb Macron: "Wir, Franzosen, teilen den Schock und die Trauer von der Österreicher nach einer Angriff in Wien. Nach Frankreich ist es ein befreundetes Land, das angegriffen wird. Dies ist unser Europa. Unsere Feinde müssen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wir werden nichts nachgeben".

Zahlreiche weitere Staatschefs und Regierungen in aller Welt verurteilten den neuen Terror-Anschlag radikal-islamischer Kräfte in Europa. 

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