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Papst Franziskus bekundet Beileid nach 32 Toten bei Selbstmordattentaten im Irak

Papst Franziskus betet am 4. Oktober 2014

Gebet und Beileid aus dem Vatikan: Papst Franziskus hat gesagt, dass er für die Opfer der zwei Selbstmordattentate in Bagdad betet, die weniger als zwei Monate vor seinem geplanten Besuch im Irak verübt worden sind.

Mindestens 32 Menschen starben, nachdem zwei Selbstmordattentäter Sprengstoffwesten auf einem Markt in der Nähe des Tayaran-Platzes im Zentrum von Bagdad am Morgen des 21. Januar zündeten. Schätzungsweise 100 weitere Personen wurden verletzt.

Kardinal Pietro Parolin, der Staatssekretär des Vatikans, sandte am heutigen Donnerstag im Namen von Papst Franziskus ein Telegramm an den irakischen Präsidenten Barham Salih, in dem er das Beileid des Papstes übermittelte.

"Seine Heiligkeit Papst Franziskus war tief betrübt, als er von den Bombenanschlägen auf dem Tayaran-Platz in Bagdad heute Morgen erfuhr. In seinem Bedauern über diesen sinnlosen Akt der Brutalität betet er für die verstorbenen Opfer und ihre Familien, für die Verletzten und für die anwesenden Rettungskräfte", heißt es in dem Telegramm vom 21. Januar.

"Im Vertrauen darauf, dass alle weiter daran arbeiten werden, die Gewalt mit Brüderlichkeit, Solidarität und Frieden zu überwinden, ruft Papst Franziskus den Segen des Allerhöchsten auf die Nation und ihr Volk herab."

Geplante Reise des Papstes


Der Bombenanschlag erfolgte einen Tag, nachdem der Vatikan eine Erklärung veröffentlicht hatte, dass die päpstliche Reise in den Irak "vorbehaltlich Änderungen" vom 5. bis 8. März stattfinden soll.

In einem Fernsehinterview am 10. Januar hatte Papst Franziskus noch Zweifel angemeldet, ob die Reise angesichts der anhaltenden Coronavirus-Pandemie überhaupt stattfinden kann.

Wenn die Reise wie geplant zustande kommt, wird Franziskus der erste Papst sein, der den Irak besucht. Das Land erholt sich immer noch von den Verwüstungen, die der Islamische Staat angerichtet hat.

Papst Franziskus sagte 2019, dass er bald das Land besuchen wolle. Eine päpstliche Reise in den Irak wird vom Vatikan seit mehreren Jahren geprüft, aber bis vor kurzem wurde diese bislang immer als zu riskant eingestuft.

Siebzehn katholische Bischöfe trafen sich am 19. Januar am Sitz des chaldäischen Patriarchats in Bagdad, um die Planungen für den mit Spannung erwarteten Papstbesuch zu besprechen.

Generalmajor Khaled Al-Muhanna, ein Sprecher des irakischen Innenministeriums, sagte am 21. Januar, dass keine Gruppe bislang die Verantwortung für den Angriff übernommen habe. Laut einem Bericht der New York Times könnten die Attentäter in Verbindung mit dem Islamischen Staat gestanden haben.

Es war das erste Selbstmordattentat im Irak seit Januar 2018, berichtete die Associated Press.

Im Irak leben Schätzungen zufolge derzeit keine 300.000 Katholiken mehr – sie machen nur 0,95% der überwigend muslimischen Gesamtbevölkerung aus. Seit der Eroberung des Irak durch die USA und ihre Verbündeten ist ihr Anteil stark geschrumpft: In den fünf Jahren von 2003 bis 2008 ist die katholische Bevölkerung des Irak von 800.000 auf unter 300.000 gesunken.

Die Katholiken im Irak folgen unterschiedlichen Riten, aber die meisten sind Mitglieder der chaldäisch-katholischen Kirche. Aktuell gibt es im Irak 15 aktive Diözesen und Eparchien.

Im Jahr 2019 warnte der Erzbischof von Erbil in Kuridstan, dass der Katholizismus und das ganze Christentum im Irak aufgrund der anhaltenden Verfolgung durch militante islamische Gruppen vom "Aussterben" bedroht sei.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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