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Papst Franziskus ruft in Budapest zur Eucharistischen Anbetung auf

Papst Franziskus auf dem Heldenplatz in Budapest am 12. September 2021.
Abschlussmesse des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses im ungarischen Budapest am 12. September 2021.
Abschlussmesse des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses im ungarischen Budapest am 12. September 2021.
Abschlussmesse des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses im ungarischen Budapest am 12. September 2021.

Zehntausende Menschen säumten den Heldenplatz am heutigen Sonntag, um unter strahlendem Himmel mit Papst Franziskus die Abschlussmesse beim Internationalen Eucharistischen Kongress in Budapest mitzufeiern.

Die gewaltige Menge – nach offiziellen Angaben über 100.000 Gläubige – und die Katholiken in aller Welt rief Franziskus auf, mehr Zeit in der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments zu verbringen, um Christus ähnlicher zu werden.

"Liebe Brüder und Schwestern, lassen wir uns von der Begegnung mit Jesus in der Eucharistie verwandeln, so wie sie die großen und mutigen Heiligen, die ihr verehrt, verwandelt hat", sagte Papst Franziskus in seiner Predigt in Ungarn am 12. September.

"Wir tun gut daran, vor der Eucharistie Zeit in der Anbetung zu verbringen, um die Schwäche Gottes zu betrachten. Nehmen wir uns Zeit für die Anbetung", sagte der Papst.

https://twitter.com/AC_Wimmer/status/1436993950288596996?s=20

Papst Franziskus ist der erste Papst, der seit dem Jahr 2000 an einem Internationalen Eucharistischen Kongress teilgenomment hat. 

"Die Eucharistie ist dazu da, uns daran zu erinnern, wer Gott ist. Sie tut dies nicht nur mit Worten, sondern ganz konkret, indem sie uns Gott als gebrochenes Brot, als gekreuzigte und geschenkte Liebe zeigt", sagte der Papst.

"Heute wie damals ist das Kreuz weder modisch noch attraktiv", sagte er. "Und doch heilt es uns von innen heraus. Wenn wir vor dem gekreuzigten Herrn stehen, erleben wir einen fruchtbaren inneren Kampf, einen bitteren Konflikt zwischen dem 'Denken wie Gott' und dem 'Denken wie die Menschen'."

Der Papst sagte, Gottes Weg der demütigen Liebe unterscheide sich von der "Weisheit der Welt", die auf Selbstherrlichkeit und Macht fixiert sei und "nach Prestige und Erfolg" greife.

"Es gibt die Seite Gottes und die Seite der Welt. Der Unterschied besteht nicht darin, wer religiös ist oder nicht, sondern letztlich zwischen dem wahren Gott und dem 'Gott des Selbst'", sagte er.

"Wie sehr unterscheidet sich Christus, der sich allein mit Liebe präsentiert, von all den mächtigen und siegreichen Messiassen, die von der Welt verehrt werden. Jesus verunsichert uns; er gibt sich nicht mit Glaubenserklärungen zufrieden, sondern fordert uns auf, unsere Religiosität vor seinem Kreuz, vor der Eucharistie zu reinigen".

Papst Franziskus sagte, dass das Gebet in der Anbetung vor dem Allerheiligsten Sakrament verwandelnd sein kann.

"Erlauben wir Jesus, dem lebendigen Brot, uns von unserer Selbstbezogenheit zu heilen, unsere Herzen für die Selbsthingabe zu öffnen, uns von unserer Starrheit und Selbstsorge zu befreien, uns von der lähmenden Sklaverei der Verteidigung unseres Images zu befreien und uns zu inspirieren, ihm zu folgen, wohin er uns auch führen möchte", sagte er.

Der Papst kam zur Abschlussmesse in einem Papamobil. Er küsste Babys und winkte der Menge zu, als er vorbeifuhr.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Der christliche Weg ist kein Wettlauf zum 'Erfolg'; er beginnt damit, dass man zurücktritt und die Freiheit findet, nicht im Zentrum von allem stehen zu müssen", sagte Franziskus.

"Es geht darum, jeden Tag hinauszugehen ... zu einer Begegnung mit unseren Brüdern und Schwestern. Die Eucharistie drängt uns zu dieser Begegnung, zu der Erkenntnis, dass wir ein Leib sind, zu der Bereitschaft, uns für andere brechen zu lassen", sagte er.

Nach der Messe betete Papst Franziskus das marianische Angelusgebet mit der Menge in Budapest.

In seiner Angelus-Ansprache lobte der Papst das Beispiel von Kardinal Stefan Wyszyński und Elisabeth Czacka, die am Sonntag in Warschau, Polen, seliggesprochen wurden.

"Möge das Beispiel dieser neuen Seligen uns ermutigen, die Dunkelheit mit der Kraft der Liebe in Licht zu verwandeln", sagte er.

"Ich möchte Ihnen, dem ungarischen Volk, köszönöm, danke, danke sagen", sagte er in seiner Angelus-Ansprache.

"Ich wünsche euch, dass das Kreuz eure Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft sein möge. Religiöse Gefühle waren das Lebenselixier dieser Nation, die so sehr mit ihren Wurzeln verbunden ist. Doch das Kreuz, das in den Boden gepflanzt ist, lädt uns nicht nur dazu ein, gut verwurzelt zu sein, sondern es streckt auch seine Arme nach allen aus", sagte er.

"Das Kreuz fordert uns auf, unsere Wurzeln fest zu halten, ohne uns zu wehren, aus den Quellen zu schöpfen und uns dem Durst der Männer und Frauen unserer Zeit zu öffnen", sagte der unter einem großen Kruzifix sprechende Pontifex.

Der 52. Internationalen Eucharistischen Kongress ging damit feierlich zu Ende.

Nach seiner Landung heute morgen und einem ersten Treffen mit Premierminister Viktor Orbán hatte der Papst auch eine Ansprache vor katholischen Bischöfen gehalten. In seiner anschließenden Rede vor christlichen und jüdischen Gläubigen sprach der Papst über die Brüderlichkeit und darüber, dass Budapest aus der Zusammenlegung mehrerer Gemeinden entstanden ist, und dabei Brücken über die Donau die Stadtteile verbinden. 

Das letzte Mal, dass ein Papst an einem Internationalen Eucharistischen Kongress teilnahm, war im Jahr 2000, als St. Johannes Paul II. die Veranstaltung in Rom besuchte.

Der Blitzbesuch von Papst Franziskus – er verbringt keien sieben Stunden in Ungarn – hat bereits im Vorfeld Fragen aufgeworfen, und ein Dementi des Vatikans provoziert. 

"Nein, es ist kein Urteil über die Regierung oder die Behörden in Ungarn", so Erzbischof Paul Gallagher vor Journalisten. "Der Papst hat von Anfang an gesagt, dass er ausschließlich nach Budapest kommt, um die Abschlussmesse des Internationalen Eucharistischen Kongresses zu feiern."

So oder so: Der Pontifex wird schon um 14:30 Uhr zu einem dreitägigen Besuch in die benachbarte Slowakei aufbrechen. Auch diese Reise ist von politischen Fragen und offenbar mangelndem Interesse bereits im Vorfeld überschattet worden.

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